Wettkampf-Start trotz Chemo

Diese Gold-Frau will den Krebs nicht über ihr Leben bestimmen lassen

Paralympics: Para-Schwimmen, Frauen, Siegerehrung , 100 m Brust, im Tokyo Aquatics Centre. Elena Krawzow (Deutschland) jubelt über ihre Goldmedaille.
Elena Semechin will sich vom Krebs nicht bestimmen lassen
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Diese Frau lässt sich selbst vom Krebs nicht unterkriegen! Trotz einer laufenden Chemotherapie nach ihrem Hirntumor will Paralympics-Siegerin Elena Semechin wieder bei einem Wettkampf starten. Allerdings nicht irgendwann, sondern direkt morgen. In Berlin. Sie muss Herz und Willen einer Löwin haben.

"Ich möchte selber der Boss über mein Leben sein"

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„Ich will mein Leben nicht von der Krebserkrankung bestimmen lassen“, sagte die sehbehinderte Schwimmerin, die bei den Sommerspielen in Tokio Gold über 100 m Brust gewonnen hatte. Auswirkungen ihrer Behandlung? Können sie nicht von ihrem Ziel abhalten: „Auch wenn es mir in den letzten Tagen durch die Chemotherapie schlecht ging, werde ich am Donnerstag versuchen, über die 100 m Brust zu schwimmen." Dort will die Deutsche um 12.40 Uhr bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Berlin über ihre Paradestrecke im Vorlauf antreten. Das teilte der Deutsche Behindertensportverband mit.

Ihr Start sei „ein Zeichen, dass ich noch da bin. Ich bin noch da und werde so schnell nicht verschwinden, trotz meines Krebses“, sagte die 28-Jährige, die erst am Sonntag den zweiten Zyklus ihrer Chemotherapie beendet hat, dem SID: „Ich möchte selber der Boss über mein Leben sein. Deswegen ist es wichtig für mich, an diesem Wettkampf teilzunehmen."

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Im Oktober war bei Semechin (geb. Krawzow) ein Gehirntumor festgestellt worden, Anfang November überstand sie die schwere Operation gut. Am Jahresende begann ihre langwierige Chemotherapie. Ihr Ziel bleibt der Start bei der WM im Juni auf Madeira. (sid/mli)