Korrupte Burger-Preller sorgen für Aufsehen
Polizei bekommt keine Gratis-Burger - 19 Fastfood-Mitarbeiter im Knast
Nach unrechtmäßiger Verhaftung: Beamte werden suspendiert
Im pakistanischen Islamabad spielten sich unfassbare Szenen ab. Polizeibeamten nahmen 19 Mitarbeiter der Fast-Food-Kette „Johnny & Jugnu“ fest, weil ihnen Gratis-Burger verwehrt wurden. Diese Ungerechtigkeit wollten die Burgerbräter nicht auf sich sitzen lassen und teilten daraufhin ihre Geschichte in den sozialen Medien. Dabei stellt sich heraus: Die vermeintliche Überreaktion der Strafverfolgungsbehörde scheint normaler Bestandteil einer Korruptions-Kultur zu sein.
Aufschrei im Netz
Die örtlichen Beamten hatten sich daran gewöhnt, von den eingeschüchterten Angestellten des Restaurants kostenloses Essen zu bekommen. Doch als sie auf Widerstand stießen, griffen die Beamten zu härteren Geschützen und warfen die 19 Angestellten geradewegs ins Gefängnis. Eine Ungerechtigkeit, die der Restaurant-Besitzer so nicht dulden wollte. Er teilt die Aufnahmen der Überwachungskamera online und sorgt damit für Empörung im Netz. Empörung, die Wirkung zeigt. Denn nun wurden die neun Polizeibeamten aus dem pakistanischen Lahore suspendiert. Die inhaftierten Restaurantmitarbeiter wurden freigelassen und die örtlichen Polizeibeamten schworen, das Verhalten der Strafverfolgung zu verbessern.
Im Gespräch mit der „New York Times“ äußert sich der Geschäftsführer der sechs Jahre alten Restaurantkette „Johnny & Jugnu“, die an drei Standorten in Lahore Burger, Wraps und Limonade verkauft. „Wir waren überwältigt von der Reaktion, die wir erhielten", sagte Gohar Iqbal. „Innerhalb weniger Stunden verbreiteten die Kunden die Nachricht, wobei viele mitteilten, dass sie in unserem Namen mit höheren Behörden gesprochen hatten."
Korruption ist ein Dauerthema in Pakistan
Auch Inam Ghani, der Polizeichef der Provinz, wurde darauf aufmerksam und wies die Polizei von Lahore an, gegen die korrupten Beamten vorzugehen. „Beamte und Mitarbeiter, die in illegale Aktivitäten verwickelt sind, verdienen kein Entgegenkommen", sagte Ghani in einer Erklärung.
Bei dem Zusammenstoß zwischen der Polizei und den Burger-Prellern wurde niemand verletzt. Aber der Vorfall traf einen Nerv in einem Land, in dem die Korruption der Polizei ein Dauerthema ist. Auch im Zusammenhang mit viel schwerwiegenderen Verbrechen wie außergerichtlichen Morden und Brutalität. (lkr)