Wegen Walijewa gab es keine richtige Siegerehrung

Brief an Bach: US-Eiskunstläufer fordern Medaillen-Zeremonie - und zwar pronto

BEIJING, CHINA - FEBRUARY 7, 2022: Silver medalists, Team USA attend a flower ceremony for the team Figure skating, Eiskunstlauf competition at the 2022 Winter Olympic Games, Olympische Spiele, Olympia, OS at the Capital Indoor Stadium. Sergei Bobylev/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS121ADB
Für das US-Team der Eiskunstläufer gab es in Peking nur eine Blumen-Zeremonie
www.imago-images.de, imago images/ITAR-TASS, Sergei Bobylev via www.imago-images.de

Die amerikanischen Eiskunstläufer sind sickig. Wegen des Doping-Befunds von Russlands tragischer Eisprinzessin Kamila Walijewa gab es nach dem olympischen Wettbewerb der Eis-Artisten keine echte Siegerehrung mit Edelmetall. In einem Brief an IOC-Präsident Thomas Bach fordern die USA, dass die Medaillen-Zeremonie nachgeholt wird – und zwar bevor in Peking das Olympische Feuer ausgeht. Mehr noch: Team USA klagt beim Internationalen Sportgerichtshof CAS auf die Übergabe seiner Silbermedaillen.

USA wollen ihr Silber

Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, beruft sich das US-Team in dem Schreiben an Bach auf das Regelwerk des IOC, nach dem zum Abschluss jedes Wettbewerbs die Medaillen übergeben werden müssten.

Die insgesamt neun Läuferinnen und Läufer legten zudem Einspruch gegen die Entscheidung ein, die Medaillenübergabe wegen der Dopingaffäre um die russische Läuferin Kamila Walijewa auszusetzen. Das bestätigte CAS-Generaldirektor Matthieu Reeb der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Die US-Eiskunstläufer hatten Team-Silber hinter den Russen um Walijewa gewonnen. Kurz danach war Walijewas positiver Dopingtest aus dem Dezember bekannt geworden. Die Medaillenübergabe für die Mannschaften wurde deshalb abgesagt. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte der Europameisterin in einem Eilverfahren danach erlaubt, auch am Damen-Einzel teilzunehmen.

Im Video: Die Tragödie der Kamila Walijewa

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

IOC sagte Zeremonie ab

Das IOC entschied jedoch, dass es in Peking keine Medaillenzeremonien mit Beteiligung der 15-Jährigen geben werde und diese nach Ende des Verfahrens auf würdige Weise nachgeholt werden sollen. Das US-Team hatte sich darüber verärgert gezeigt.

Bach hatte die Amerikaner daraufhin zu einer Aussprache getroffen. Später dementierte der IOC-Chef, der US-Mannschaft anstelle der Silbermedaillen vorläufig olympische Fackeln als Geschenk bis zur Klärung des Dopingfalls angeboten zu haben.

„Eine Medaillenzeremonie bei Olympischen Spielen kann nicht woanders nachgebildet werden. Sie sollten vor den Augen der Welt gefeiert werden, bevor sie Peking verlassen“, zitierte AP den Geschäftsführer des US-Eiskunstlaufverbands, Ramsey Baker. (sid/dpa/mar)