Unter anderem sollen Kahn, Salihamidzic und Rummenigge betroffen sein
Ermittlungen gegen Bosse des FC Bayern?

Gegen aktuelle und ehemalige Vorstandsmitglieder des FC Bayern wird in einem Strafverfahren ermittelt, wie aus einem Bericht des "WDR" hervorgeht. Betroffen seien unter anderem auch Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Karl-Heinz Rummenigge.
Verstöße gegen das Mindestlohngesetz
Ärger beim deutschen Rekordmeister: Wie aus einem Schreiben des Hauptzollamtes hervorgeht, das dem "WDR"-Hintergrundmagazin "Sport Inside" vorliegt, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen "verantwortliche Handelnden der FC Bayern München AG".
Demnach hat das Hauptzollamt München im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I in einem Strafverfahren wegen Verdachts "des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgeld" sowie "nicht richtigem Führen von Stundenaufzeichnungen, Nichtgewährung des Mindestlohns" eingeleitet.
Konkret geht es um Verstöße gegen das Mindestlohngesetz am FC Bayern Campus, also dem Nachwuchsleistungszentrum der Münchner. Die Beschuldigten stehen im Verdacht, von unerlaubten Dumpinglöhnen am Campus gewusst zu haben.
Komplette Führungsriege des FC Bayern im Fokus
Im Fokus steht offenbar die komplette aktuelle Führungsebene des FC Bayern mit Vorstandschef Oliver Kahn, seinem Stellvertreter Jan-Christian Dreesen, Sportvorstand Hasan Salihamidzic sowie Vorstand Marketing Andreas Jung. Doch auch ehemalige Verantwortliche, wie Kahns Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge und Jörg Wacker, ehemaliger Vorstand für Internationalisierung und Strategie, seien betroffen.
Wie ein Sprecher des Hauptzollamtes München gegenüber dem "WDR" erklärte, richten sich Ermittlungen bei Aktiengesellschaften, wie der FC Bayern München AG, zunächst immer gegen den Vorstand. Erst im weiteren Verfahren wird die Schuld einzelner Personen geklärt. Der Zoll wird offenbar Ende Januar mit Zeugenbefragungen beginnen.
Auch der FC Augsburg im Visier
Auslöser der Ermittlungen waren Recherchen des "WDR" zu Mindestlohn-Vergehen in Nachwuchsleistungszentren der Fußball-Bundesligisten. Auch der FC Augsburg geriet in diesem Zuge ins Visier.
Der FC Bayern hat sich auf Nachfragen von "Sport Inside" bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. (Quelle: sport.de)