Schon gewusst?
10 Wiesn-Facts, die Sie kennen müssen!
Größtes Volksfest der Welt sorgt wieder für Ausnahmezustände
Die Hotels sind ausgebucht, die Straßen verstopft, die U-Bahnen trotz Extra-Zügen überfüllt: München schaltet ab sofort wieder in den Oktoberfest-Modus. Das größte Volksfest der Welt sprengt Jahr für Jahr Rekorde. Wir verraten Ihnen zehn spannende Fakten für das perfekte Wiesn-Wissen.
1. Deshalb findet das Oktoberfest im September statt
Ursprünglich wurde das Oktoberfest wirklich in dem Monat gefeiert, der ihm den Namen gab: Ganz München feierte die Hochzeit von Kronprinz Ludwig I. mit Therese von Sachsen-Hildburghausen, und zwar vom 12. bis zum 16. Oktober 1810. In den folgenden Jahren wurde das Fest wiederholt. Das Vergnügungsangebot mit Fahrgeschäften und Buden wuchs stetig. Allerdings kann es im Oktober schon ziemlich kalt sein, und schlechtes Wetter bedeutete: schlechtes Geschäft. 1904 beschloss der Magistrat deshalb schließlich offiziell die Vorverlegung in den September.
2. Mülleimer? Suchen Sie hier vergebens
Jedes Jahr sieht man auf dem Oktoberfest das gleiche Szenario: Neulinge schauen sich verwirrt nach einer Möglichkeit um, wo sie pflichtbewusst ihren Müll entsorgen können. Doch auf dem gesamten Gelände gibt es keine Mülleimer, der Abfall soll auf den Boden geworfen werden - aus einem ernsten Grund: 1980 versteckte der Attentäter Gundolf Köhler eine Bombe in einem Abfalleimer am Eingang. 12 Menschen kamen damals ums Leben. Die scheinbare Nachlässigkeit ist also eine Sicherheitsmaßnahme.
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3. Verrückte Fundsachen
2.952 Dinge blieben im vergangenen Jahr liegen und stapelten sich in den Regalen des Wiesn-Fundbüros bis unter die Decke. Darunter waren eine Tuba, ein Auto-Kennzeichen, eine Stimmgabel und Badminton-Schläger. In der Vergangenheit wurden schon eine lebendige Blattheuschrecke, Eheringe und eine Klobürste abgegeben. Auch Rollstühle und Gebisse werden regelmäßig vergessen.
4. Wiesn-Bier haut stärker rein!
Bier ist die wichtigste Essenz des ganzen Festes. Stolze 7,5 Millionen Liter davon wurden 2018 verkauft. Es wird nur literweise als sogenannte Maß ausgeschenkt – in diesem Jahr müssen die Gäste dafür bis zu 11,80 Euro auf den Tisch legen . Mit gut sechs Prozent Alkohol ist das Oktoberfest-Bier stärker als gewöhnliches – manch einer bemerkt das erst, wenn es zu spät ist. Mehrere Hundert Besucher müssen deshalb alljährlich auf der Sanitätswache behandelt werden. Das US-Generalkonsulat in München warnt deshalb sogar seine Landsleute in speziellen Videos: "German beer is strong!"
5. Rekord im Maßkrugschleppen
Apropos Maß: Was die Bedienungen in den Festzelten leisten, ist einfach nur unglaublich. Denn das Stemmen der Krüge ist anstrengender als jedes Hanteltraining. Bei den Frauen hält Anita Schwarz den absoluten Rekord: Sie trug ganze 19 Maß Bier 40 Meter weit, ohne einen Tropfen zu verschütten - das sind rund 45 Kilo.
Den offiziellen Weltrekord der Männer stellte Oliver Strümpfel: Er trug über die gleiche Strecke unfassbare 25 Krüge mit einem Gewicht von 57,15 Kilogramm.
6. 10° C Temperaturunterschied zur Stadt
Das Klima auf der Wiesn könnte man fast tropisch nennen. Denn dort kann es bis zu zehn Grad wärmer sein als sonst in der Stadt, und die Luftfeuchtigkeit liegt ein Drittel höher, wie der Bonner Meteorologe Karsten Brandt bei Messungen herausfand. Zu zwei Dritteln heize die Masse von bis zu 350.000 Gästen am Tag selbst das Klima auf. Denn ein Mensch erzeuge 80 Watt - so viel "wie eine große alte Glühbirne", sagt Brandt. Lichter, Fahrgeschäfte, Hendl-Bratereien und Küchen tun ihr Übriges.
Der Erdgasverbrauch auf dem Oktoberfest lag 2018 bei 200.937 Kubikmetern und der Stromverbrauch bei 2,93 Millionen Kilowattstunden. Zu Spitzenzeiten braucht die Wiesn damit so viel Energie wie eine Kleinstadt.
7. Exportschlager Oktoberfest
Rund 19 Prozent der Besucher kommen laut den Veranstaltern aus dem Ausland. Und weil sich nicht jeder den Flug nach Deutschland leisten kann oder will, hat sich das Oktoberfest in vielen Ländern als Exportschlager erwiesen: So etwa in der Schweiz, China, Japan, den USA oder sogar in Brasilien, Indien und Namibia.
Das größte "Oktoberfest" außerhalb Bayerns findet übrigens im kanadischen Kitchener-Waterloo statt. Zwischen 700.000 und einer Million Gäste pilgern dafür jedes Jahr in die Provinz Ontario, wobei die dortige Version erst nach Ende der offiziellen Münchner Wiesn beginnt und nur etwa halb so lang dauert.
8. Deshalb heißt die Wiesn Wiesn
Von saftigem Gras und bunten Blumen ist hier heute nichts mehr zu sehen. Doch als 1910 das erste Oktoberfest mit einem Pferderennen gefeiert wurde, war das noch anders. Der Anlass war die Hochzeit von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Zu Ehren der Braut wurde der Ort "Theresienwiese" genannt. Und da es leichter über die Lippen geht, wurde bei den Bayern daraus schnell "d'Wiesn." Übers Jahr ist die Theresienwiese eine Freizeitfläche für Anwohner, Hundebesitzer und Jogger.
9. Der Flirt-Code der Dirndlschleifen
Bei der Dame zeigt die Dirndlschürze, wie es um sie steht: Schleife links: zu haben. Rechts: vergeben. Bei den Männern gibt es diese subtile Möglichkeit nicht. Für sie haben Marketingexperten Gummibänder fürs Handgelenk entwickelt, auf denen steht: "Mogst obandln?" Der Spruch findet sich auch auf Lebkuchenherzen wieder, die man plakativ auf der Brust tragen kann. Spezielle Wiesn-Flirt-Apps helfen, dass die Suche nicht erst im Bierzelt beginnt.
Welche Dirndl derzeit im Trend liegen, zeigen wir Ihnen im Video.
10. Krankheitswelle nach dem Fest?
Ein paar Tage nach dem Start geht es meist los: triefende Nasen, schlappe Glieder. Die Wiesn ist eine große Virenbörse, denn die Erreger werden in der Enge leicht ausgetauscht. Zudem schwächt Alkohol die Abwehr; die feuchtwarme Atmosphäre ist für Viren ein gutes Umfeld. Streng wissenschaftlich erwiesen ist der Zusammenhang nicht. Berichtet von Arztpraxen zufolge beginnt das herbstliche Gehuste im Raum München allerdings früher als im Rest Deutschlands. Es handelt sich meist aber nicht um die echte Grippe. Gute Nachricht: Magen- und Darminfektionen sind selten.