Feiern ohne Maske und ohne Abstand Hier dürfen Diskotheken wieder öffnen

Einfach mal wieder ausgelassen feiern - das soll ab Mitte Juli in Schleswig-Holstein wieder zur Realität werden. Kaum zu glauben, aber im Gegensatz zu anderen Diskotheken, die in Deutschland wieder geöffnet haben, fallen im nördlichsten Bundesland die Maskenpflicht und die Abstandsregeln weg. Das sei schließlich realitätsfremd und obendrein nur der halbe Spaß, so der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz. Doch die neu gewonnene Freiheit bringt auch Regeln mit sich.
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Diese Clubs dürfen mitmachen
Die Öffnung der Diskos soll im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Modellprojekts stattfinden. Für die Teilnahme müssen sich Clubbetreiber spätestens bis zum 2. Juli bewerben. Einzige Voraussetzung: eine Lüftungsanlage, sodass ein stetiger Luftaustausch gewährleistet ist. Am Ende der Bewerbungsphase werden drei Betreiber, die jeweils 200, 500 und 2.000 Gäste empfangen können, ausgewählt. Pro Club dürfen innerhalb von vier Wochen drei Veranstaltungen stattfinden. Frühstens ab dem 20. Juli kann die Party steigen.
Diese Regeln gelten für Feiernde
Die Besucher müssen sich vorher anmelden und zustimmen, dass ihre Daten an das Gesundheitsamt weitergeleitet werden dürfen. Der Zutritt wird nur Genesenen, Geimpften oder Getesteten gewährt. Der Corona-Test muss tagesaktuell erfolgen und darf nicht älter als sechs Stunden sein. Und nach der Partynacht geht das testen weiter: Jeder Gast muss einwilligen, dass er oder sie am zweiten, vierten, sechsten und zehnten Tag nach dem Disko-Besuch erneut einen Test macht. Geimpfte und Genese sind von der Regel ausgenommen. Die Kontrolle dieser Vorgabe liegt bei den Betreibern, wie der Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz am Montag im RTL-Interview betont: „Sollte eine Nachtestung bei Besuchern nicht stattgefunden haben, müssen die jeweiligen Personen von Folgeveranstaltungen ausgeschlossen werden.“
Hoffnung auf weitere Öffnungsschritte
Michael Blohm, der Besitzer des Kieler Nachtclubs „MAX“, findet es gut, dass sich die Politik Gedanken über Perspektiven in der Veranstaltungsbranche macht. Dennoch sieht er das Projekt skeptisch: „Der Aufwand ist für uns hoch und wirtschaftlich lohnt es sich nicht den gesamten Betrieb für drei Veranstaltungen innerhalb von vier Wochen hochzufahren,“ so Blohm im RTL Nord-Interview. Auch der Schleswig-Holsteinische Wirtschaftsminister weiß, dass die Projekt-Teilnahme für Betreiber aufwändig und nicht besonders lukrativ ist. Dennoch sei es eine Perspektive, betont Dr. Bernd Buchholz, denn das Projekt könne Aufschluss geben und weitere Öffnungsschritten möglich machen. Zudem könne die Branche auf diesem Weg beweisen, dass Veranstaltungen mit Getesteten, Genesenen und Geimpften möglich seien. (srö)




