"Ich möchte wirklich ein echter Sportler werden."
Ukrainer Denis (9) findet Anschluss in Offenbacher Fußballverein
Besser hätte die Integration nicht laufen können. Denis ist im März mit seiner Mama aus der Ukraine geflohen und findet nun Anschluss in einem Offenbacher Fußballverein. Die Sprache beherrscht der 9-Jährige zwar noch nicht, doch er ist mit viel Leidenschaft dabei. Der Trainer des HFC-Bürgel am Main hat Denis auf den Fußballplatz eingeladen und ist überzeugt.
Ein paar Stunden frei von Sorgen
Anfang März hat die Bad Homburgerin Oskana ihre Halbschwester Anja und deren Sohn Denis mit dem Auto aus Polen geholt. Sie kommen aus Korez, 200 Kilometer westlich von Kiew und sind vor dem Krieg in der Ukraine geflohen. Vater Andrej musste in der Heimatstadt bleiben. Mama Anja ist sehr besorgt und ist nur nach Deutschland gekommen, um ihren Sohn in Sicherheit zu bringen.
Denis hat großes Glück, denn er hat bereits Anschluss im Fußballverein HFC-Bürgel am Main gefunden. Hier kann er für ein paar Stunden frei von Sorgen sein. "Ich möchte wirklich ein echter Sportler werden und auf einem richtigen Fußballfeld spielen, mit meinen Freunden und vielleicht meinen Freundinnen wenn sie möchten!", so Denis.
Der Krieg beschäftigt auch Kinder
Als Armin Kuster, Trainer des HFC-Bürgel, erfahren hat, dass Denis in Deutschland ist, hat er ihn zu einem Spiel eingeladen. „Ich habe ihn mit aufwärmen lassen. Nach zwei Minuten habe ich gesehen, okay, er hat schon mal Fußball gespielt. Dann habe ich ihm ein Trikot übergestreift und da kam auch von der Mannschaft keine einzige Rückfrage.“
Dass Kinder aus ihrer Heimat fliehen müssen, beschäftigt auch die Mannschaftskameraden von Denis. „Das ist ja für ihn auch nicht toll, der denkt bestimmt auch immer mal dran, dass sein Papa noch da ist“, so der 9-jährige Bruno. Doch Dennis und seine Mama werden noch eine Weile in Deutschland bleiben müssen und sind froh, erste Freundschaften geschlossen zu haben. (hdi)
