Freie Bahn für nackte Brüste

Oben-ohne-Schwimmen in Göttingen kommt gut an

Freibad
Oben-ohne-Schwimmen ist in Göttingen nun erlaubt und stößt auf viel positive Resonanz.
deutsche presse agentur

Die neue Oben-ohne-Regelung für Schwimmbäder in Göttingen ist nach Angaben der Betreiber gut aufgenommen worden. „Wir hatten viel positive Resonanz“, so Andreas Gruber, Geschäftsführer der Göttinger Sport und Freizeit GmbH. Seit dem 1. Mai dürfen alle Badegäste am Wochenende Schwimmbäder in der südniedersächsischen Stadt ohne Oberkörperbekleidung besuchen.

So liefen die ersten Tage im Badeparadies

Schon am ersten Geltungstag kamen „ungewöhnlich viele Badegäste“ in die Bäder, erklärte Gruber. Von der Möglichkeit des Oben-ohne-Badens werde auch definitiv Gebrauch gemacht: „Verständlicherweise aber eher zurückhaltend.“

Auslöser für die neue Regelung war, dass ein Gast im August vergangenen Jahres wegen Oben-ohne-Badens aus einem Schwimmbad verwiesen wurde und Hausverbot erhielt. Der Gast bezeichnet sich selbst als non-binär, identifiziert sich also weder als Frau noch als Mann. Für das Schwimmbad handelte es sich aber um eine Frau und damit von einem Verstoß gegen die Badeordnung.

Viel Kritik in den sozialen Medien: "Gendergaga Endstadium"

Viel Kritik dagegen gibt es in den sozialen Medien: Eine Nutzerin spricht vom „Gendergaga Endstadium“. Ein Kommentator fragt zynisch, ob Männer jetzt unter der Woche Badeanzüge oder Bikinitops tragen müssten. Für Mina Berger vom feministischen Göttinger Bündnis "Gleiche Brust für alle" ist die Entscheidung ein Schritt in die richtige Richtung, sie ginge jedoch nicht weit genug. Berger heißt eigentlich anders, möchte aber anonym bleiben. "Wir können nicht nur an zwei Tagen in der Woche Gleichberechtigung haben."

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Oben-Ohne Regelung erstmal bis Ende August

Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Göttingen, Christine Müller, hätte sich eine Oben-ohne-Regelung für alle Tage der Woche gewünscht. Für eine Gleichstellung der Geschlechter müsse der weibliche Körper entsexualisiert werden.

Die Testphase läuft auf jeden Fall weiter und die beschlossene Regelung gilt vorerst bis Ende August. (dpa/kst)