"World Car Free Day"
Sind Niedersachsens Innenstädte bald autofrei?

Weniger Autos, mehr Menschen – mit dieser einfachen Formel will Uelzens Bürgermeister Jürgen Marktwardt seine Innenstadt lebenswerter machen. Doch geht die Formel im Autoland Niedersachsen auch auf?
Auto nicht mehr zeitgemäß

Für Uelzens Bürgermeister ist die Notwendigkeit einer Verkehrswende klar: „Die Stadt soll ruhiger werden, freundlicher für Kinder und Ältere, und dann erklären Sie mir mal wie das Auto da reinpasst? Über kurz oder lang wird die Verkehrswende kommen“.
Umgewöhnung dauert
Unterstützung bekommt der parteilose Bürgermeister von der Initiative „Zu Hause in Uelzen“, die sich für eine Belebung der 30.000 Einwohner Stadt einsetzt. Regelmäßig veranstaltet das Bündnis autofreie Aktionen in der Innenstadt, wie den „Herakliden Run“ – einem Extremhindernislauf - am vergangenen Wochenende.
„Man muss sich erstmal umgewöhnen, dass dauert natürlich seine Zeit. Über Jahrzehnte ist das anders gelaufen und man muss erstmal seine Wege finden, die dann auch angenommen werden“, meint Kirsten Untz von „Zuhause in Uelzen“.
Autofahrer schreckt Konzept ab
Viele RTL-Nord-Facebook-User sind von autofreien Innenstädten hingegen weniger begeistert. „Wo ich mit dem Auto nicht hin darf oder soll, bleibe ich weg“, schreibt eine Userin. „Wenn die Bremer Innenstadt autofrei werden sollte, tja dann fahre ich dort auch nicht mehr hin. Mit dem Rad wäre es zu weit und hin und zurück mit Bus und Bahn würde mich das zwei Stunden kosten“, meint eine andere Userin.
Experimentiertage in Hannover
In der Landeshauptstadt werden aktuell in sogenannten Experimentierräumen autofreie Konzepte an bestimmten Plätzen im Stadtgebiet erprobt. Straßen werden dazu gesperrt und für Sport und Kultur zur Verfügung gestellt. „Wir haben die Herausforderungen des Klimawandels auch in der Innenstadt. Wir haben eine Platzproblematik mit zu vielen Autos im Stadtgebiet und das heißt für uns wir brauchen Veränderung“, begründet Bürgermeister Belit Onay.
(tja)