Hunderte Menschen beim Marsch der Hoffnung für vermissten Deutschen
"Nick, wir wünschen dir, dass du endlich gefunden wirst"
von Sonja Gude, Roger Saha und Thorben Pollerhof
Sie denken jeden Tag an Nick!
„Wir sind voller Hoffnung und auch voller Zuversicht“, sagt Beate Enger aus Döbern. Sie hat am Sonntag zu einem Marsch der Hoffnung für den vermissten 22-Jährigen aufgerufen – und hunderte Menschen sind gekommen. Sie alle wünschen sich, dass Nick Frischke endlich gefunden wird. Er ist einer von ihnen.
Nick war am 15. Februar während eines Urlaubs in Südafrika verschwunden. Vieles deutet auf ein Verbrechen hin.
Döbern marschiert für die Familie von Nick Frischke
Es ist bitterkalt am Sonntagabend in Döbern (Brandenburg). Doch das bringt den Ort noch enger zusammen. Ganz nah stehen die Menschen, unterhalten sich, drücken sich und marschieren durch die Kleinstadt. Mittendrin: Nicks Bruder Tom. Er möchte heute nicht öffentlich sprechen. Viele Teilnehmer weinen, halten sich gegenseitig fest.
Beate Enger, die den Marsch der Hoffnung mitorganisiert hat, sagt zu RTL: „Wir wollten die Familie heute stärken. Die Familie sollte erkennen, dass wir zusammenhalten und dass wir bei ihr sind in dieser schweren Zeit.“ Außerdem danke sie – wie viele andere – den Menschen in Südafrika. Viele hätten sich an der Suche nach Nick beteiligt und täten dies immer noch.
Marcel Reif, der stellvertretende Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr, zu der Nick auch gehört, sagt: „Nick fehlt uns allen sehr!“
Das Verschwinden von Nick Frischke bleibt mysteriös - was wissen DIESE fünf Männer?
Fast einen Monat ist es her, dass der 22-jährige Nick Frischke in dem kleinen Ort Hout Bay bei Kapstadt verschwindet. Eine Überwachungskamera filmt Nick am 15. Februar, wie er sich am Karbonkelberg zu einer Wanderung aufmacht. Seitdem fehlt von dem Touristen jede Spur. Die Polizei in Südafrika steht von Anfang an in der Kritik, nicht genügend zu unternehmen, um Nick zu finden. Erst öffentlicher Druck scheint die Ermittlungsarbeit voranzutreiben. Inzwischen vermutet die Polizei, dass fünf Männer in das Verschwinden von Nick verwickelt sind. Bei ihnen finden die Ermittler auch Gegenstände, die dem Deutschen gehören. Die fünf kommen vor einen Richter. Einer der Tatverdächtigen beschuldigt einen anderen, auf Nick eingestochen zu haben. Wo der 22-Jährige jetzt ist – dazu schweigen die Männer. Anfang Mai sollen sie erneut vor Gericht erscheinen.
Lese-Tipp: Südafrikanische Polizei stellt die Suche nach vermisstem Nick Frischke (22) vorerst ein
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Stimmung gedrückt - Erinnerungen an Nick Frischke
Jeder, der gekommen ist, redet gut über Nick. Er sei ein intelligenter, ruhiger, unauffälliger, gelassener junger Mann. Doch so eine große Reise, und das vor allem allein, das trauten ihm die wenigsten zu. Umso überraschter waren seine Freunde dann, als sie erfuhren, dass er nach Südafrika geflogen war – denn davon hatte er nur seiner Familie erzählt.
Nun geht es darum, dafür zu sorgen, dass die Suche nach dem jungen Mann aus Brandenburg weitergeht – bis endlich Klarheit herrscht. „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, sagt Beate Enger. Und spricht damit allen aus der Seele.