Wie auch Sie die Insekten retten können

Nicht der Winter ist schuld: 30 Prozent weniger Bienen

19.02.2021, Niedersachsen, Hannover: Eine Biene fliegt im Berggarten an den Herrenhäuser Gärten auf einen Krokus. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine Biene fliegt auf einen Krokus.
jst, dpa, Julian Stratenschulte

Man fragt sich: Wie viel weniger sollen es denn noch werden? Das kalte Frühjahr 2021 und der kühle nasse Sommer haben viele Bienen von Hamburger Imkern so stark geschwächt, dass sie den Winter nicht überlebt haben. „Die diesjährige Winterverlustquote wird durchschnittlich mit bis zu 30 Prozent geschätzt“, sagte Edda Gebel, 1. Vorsitzende des Imkerverbandes Hamburg, der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Parasit und ein Virus haben die Bienenvölker geschwächt

Wegen des unterdurchschnittlichen Sommers habe bei vielen Imkern die Behandlung gegen die Varroamilbe mit Ameisensäure nicht oder nicht ausreichend gewirkt. „Bis zur Winterbehandlung hatte sich in den Völkern die Varroamilbe bereits so stark vermehrt, dass die Imker mit ihren Bienenvölkern teilweise Totalverluste erlitten.“ Die Varroamilbe ist ein Parasit, der vor allem die Brut von Honigbienen im Bienenstock befällt, er saugt aber auch am Hinterleib von erwachsenen Bienen. Die Bienen werden davon sehr geschwächt. Außerdem übertragen Milben Viren.

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Biene
Eine Biene streift mit zwei Beinen ihren Rüssel ab.
deutsche presse agentur

Honig-Bilanz: Von wenig bis Rekordernte

Von einem Löffel läuft am Donnerstag (25.03.2004) Honig auf ein Butterbrot (Illustration zum Thema Stiftung Warentest untersucht Honig). Bei Untersuchungen der Stiftung Warentest, die am Donnerstag (25.03.2004) vorgestellt wurden, sind von 34 Honigen
Imker, die ihre Bienenvölker in der Nähe von Rapsfeldern angesiedelt haben, konnten sich über Rekordernten freuen.
picture-alliance / dpa/dpaweb, Jens Büttner

Wetter und Krankheiten hatten auch Einfluss auf die Honigernte. „Die Honigernte war ungewöhnlich unterschiedlich. In Hamburg gab es sogar innerhalb von Stadtteilen stark abweichende Ergebnisse von 5 bis 30 Kilogramm pro Volk“, so Edda Gebel. In der Nähe von Rapsfeldern dagegen konnten die Imker ordentlich Ernte einfahren. Das sei vor allem im Vergleich mit benachbarten Vereinen aus Schleswig-Holstein aufgefallen. „Dort gab es in der Rapstracht teilweise Rekordergebnisse.“ Der durchschnittliche Preis für ein 500-Gramm-Glas mit Honig aus Hamburg liege bei etwa sechs Euro, sagte die 60-Jährige.

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In Hamburg haben im vergangenen Jahr 1154 Imker 5716 Bienenvölker gehalten. Im Jahr 2020 waren es 1179 Imker mit 5651 Völkern. (dpa/agi)