Packers überraschen in Dalllas

Underdog Green Bay schießt Cowboys aus den Playoffs

Das war eine Lehrstunde für die Cowboys.
Der Favorit im ersten NFC Wild Card Game wurde von Underdog Green Bay regelrecht vorgeführt. 48:32 fertigten die Packers die Cowboys ab – eine Riesenüberraschung. Denn das junge Packers-Team hatten sich erst im letzten Spiel der Regular Season in die Playoffs gezittert. Die Cowboys waren mit 12 Siegen und nur 5 Niederlagen als Sieger der NFC-East souverän in die Playoffs eingezogen.

Packers erwischen Traumstart

Die Packers dominierten von Beginn an, erwischen gleich einen Traumstart: Quarterback Jordan Love (25) und seine Offense treiben die gute Defense der Cowboys dominant vor sich her bis zur Ein-Yard-Linie.

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Am Ende tankt sich Runningback Aaron Jones (29) kraftvoll durch und vollendet den ersten Packers-Drive mit dem ersten Touchdown der Partie. Kicker Anders Carlson verwandelt den Extrapunkt zur 7:0-Führung für den Außenseiter.

Die Cowboys wirken geschockt

Im Stadium wird es merklich leiser, die Hausherren scheinen geschockt. Quarterback Dak Prescott (30) und seine Cowboys wirken nervös. Ihr erster Drive endet mit einem Punt, der zweite mit einer Interception: Prescott wirft den Ball am Receiver vorbei. Dahinter hechtet sich Cornerback Jaire Alexander (26) in den Pass, fischt das Leder runter und rennt in die Endzone.

Glück für die Cowboys: Alexander war vorher schon am Boden, der Pick-Six bleibt den Hausherren zunächst erspart.

Doch gleich zu Beginn des 2. Viertels legen die Packers den zweiten Tochdown nach: Jones bringt mit einem Hecht in die Endzone die nächsten sechs Punkte aufs Board. Carlson erhöht per Extrapunkt auf 14:0.

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Packers-Quarterback Love trumpft auf

Bei Dallas läuft es dagegen weiter nicht. Im nächsten Drive kassiert Prescott im dritten Versuch einen Sack. Dadurch werden die Cowboys aus der Reichweite für ein Field Goal gedrängt. Der Punter muss erneut aufs Feld.

Auf der Gegenseite trumpft Love weiter groß auf. Der Quarterpack-Youngster führt seine Angriffsreihe mit Ruhe und Übersicht wieder in Richtung Endzone und beendet den Drive mit einem starken Pass auf Dontayvion Wicks (22). Der Wide-Receiver läuft den dritten Touchdown zum 20:0 für die Packers ein. Einziger Wermutstropfen: Kicker Carlson vergibt den Extrapunkt. Ein unnötiger Ausrutscher der Gäste.

Dicker Patzer von Prescott endet mit Pick-Six

Den größeren Fauxpas leistet sich jedoch kurz darauf der Cowboys-Quarterback: Prescott übersieht Safety Darnell Savage (26), der den Passweg super kreuzt und den Ball zum Pick-Six in die Endzone trägt. Diesmal verwandelt auch Carlson den Extrapunkt. Es steht 27:0 für die Packers – die Sensation bahnt sich an.

Lebenszeichen der Cowboys vor der Pause

Dann kurz vor der Pause doch noch ein Lebenszeichen der Cowboys: Prescott täuscht den Laufspielzug an, alles konzentriert sich auf die Mitte, doch der Quarterback weicht rechts auf Jake Ferguson (24) aus. Der Tight End hat frei Bahn und holt den ersten Touchdown für die Gastgeber. Kicker Brandon Aubrey (28) verwandelt den Extrakick zum 27:7-Halbzeitstand.

Selbstvertrauen tanken die Cowboys durch diese ersten Punkte nicht. Die Offense der Hausherren macht nach der Pause so weiter, wie davor: Prescott entgeht in der Red Zone mit viel Glück einer weiteren Interception. Am Ende des Drives bleibt nur das Field Goal: Aubrey versenkt zum 27:10.

Erste Buhrufe auf den Rängen nach dem Nächsten Packers-Touchdown

Die Packers machen vor, wie es geht: Quarterback Love bedient Romeo Doubs (23), der sträflich frei steht. Der Wide Receiver bringt den Ball mit einem 46 Yards-Run in die Red Zone. Der Rest ist Formsache: Jones rennt zu seinem dritten Touchdown. Kicker Carlson erhöht per Extrakick auf 34:10. Auf den Tribünen sind die ersten Buhrufe zu hören.

Tatsächlich scheint die Lage für die Cowboys nun schon aussichtslos. Doch noch geben sie sich nicht geschlagen und plötzlich funktioniert das Angriffsspiel von Prescott besser. Als die Hausherren durch eine Strafe gegen Green Bay bis auf zwei Yards an die Endzone heranrücken, lassen sie sich die Chance nicht entgehen: Runningback Tony Pollard (26) ballert mit dem Kopf durch die Wand und holt den zweiten Touchdown.

Die Packers legen zwei weitere Touchdowns nach

Doch symptomatisch für das Dallas-Spiel an diesem Tag: Der anschließende Versuch einer Two-Point-Conversion misslingt. So muss Kicker Aubrey aus längerer Distanz für einen Extrapunkt ran. Normal verwandelt er den trotzdem im Schlaf, aber eben nicht heute. Es bleibt beim 34:16. Rechnerisch ist es allerdings fast egal, denn Dallas braucht so oder so noch drei Scores für das Wunder.

Punkte machen zunächst wieder die Packers. Die Gäste nutzen dabei die Lücken in der Cowboys Defense eiskalt aus. Luke Musgrave (23) und Doubs bringen zwei weitere Touchdowns auf Score-Board. Den Rest besorgt jeweils Kicker Carlson. Beim Stand von 48:16 und noch zehn Minuten auf der Uhr im letzten Viertel verlassen die Dallas-Fans bereits scharenweise das Stadion.

Packers schreiben NFL-Geschichte

Und Green Bay beginnt, sich für das nächste Playoff-Spiel gegen die San Francisco 49ers zu schonen. Das können die Cowboys immerhin noch für Ergebniskosmetik nutzen: Durch zwei weitere Touchdowns von Ferguson mit anschließenden Two-Point-Conversions von Rico Dowdle (25) bzw. Prescott kann Dallas noch auf 48:32 verkürzen.

Ein Endstand, der den Spielverlauf und die Dominanz von Green Bay nicht wiederspiegelt. Die Packers schreiben NFL-Geschichte: Sie sind das erste Team, das als Siebter einer Conference ein Playoff-Spiel gewinnt. (wwi)