Hej Chefs, so wollen wir arbeiten!

New Work - das können wir von der Generation Z lernen

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Zufrieden auf der Arbeit - das kann sehr von den Arbeitsbedingungen abhängen.

Viele Firmen haben mittlerweile Probleme, Mitarbeiter zu finden. Der Nachwuchs diktiert daher in vielen Branchen die Regeln auf dem Arbeitsmarkt. Und die Jüngeren wollen viel mehr als nur flexible Arbeitszeiten. Was genau sie für eine neue Arbeitswelt fordern – davon können wir alle profitieren.

Fachkräftemangel für viele Firmen ein Problem

Wo sich früher Hunderte für den gleichen Job beworben haben, steht heute niemand mehr Schlange. Im Gegenteil: Viele Stellen bleiben unbesetzt und ganze Branchen sorgen sich um Nachwuchs. Oder machen sogar gleich ganz dicht, wie viele Metzgereien oder Bäckereien. Schon im Bewerbungsgespräch kommt es zum Generationskonflikt: Oft fragen junge Nachwuchskräfte – z.B. aus der Gen Z – schon nach Sabbatical und Home Office, ehe der Arbeitsvertrag unterschrieben ist. Sie wollen sich nicht mehr für den Job aufopfern und ihre Gesundheit gefährden mit Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit und Überstunden.

Was können also Arbeitgeber tun, um die Jobs attraktiver zu machen?

New Work - was heißt das genau?

Closeup of a smiling business woman at the conference room with colleagues in background
"Was man wirklich, wirklich will" - davon bitte möglichst viel.

New Work – den Begriff liest man immer häufiger, unter anderem in Stellenanzeigen. Der Philosoph Frithjof Bergmann hat die Zukunft der Arbeit definiert als „Arbeit, die wir wirklich, wirklich wollen und eine Kultur, die uns stärkt“. Glückliche Mitarbeiter = Kreativität und Einfallsreichtum, so seine Gleichung.

Für den Wirtschaftspsychologen Prof. Dr. Carsten Schermuly von der SHR Berlin University besteht das Ziel von New Work darin, Psychologisches Empowerment durch

  • Kompetenzentwicklung

  • Sinn und Bedeutsamkeit

  • Selbstbestimmung

  • Einfluss

zu erreichen.

Und auf genau diese Punkte achten Bewerber heute stärker denn je. Aber auch Mitarbeiter, die schon länger dabei sind, werden durch New Work gestärkt und motiviert. Wenn diese Bereiche erfüllt sind, seien Menschen im Job besonders motiviert sind, so Schermuly. Im besten New-Work-Sinn empowert sei, wer vier ganz bestimmte Aussagen über seinen Job machen kann.

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1. New-Work-Statement: Ich kann!

Young African American business woman working at home on a laptop computer and wearing glasses
Ein gutes Gefühl: den Arbeitsbereich im Griff haben
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Das unsichere Gefühl in den ersten Tagen im neuen Job – das sollte möglichst bald verschwinden. Was uns zufrieden macht: Wenn wir unsere Aufgaben so richtig gut können. „Kompetenzgefühle geben Kraft und motivieren“, so Prof. Carsten Schermuly. Was Arbeitgeber dafür tun können? Eine gute Einarbeitung, am besten mit einem Mentor, der immer ansprechbar ist. Und später dann ist ein möglichst umfangreiches Schulungsangebot wichtig. Viele Jüngere, die auf den Arbeitsmarkt kommen, achten bei der Auswahl des Arbeitgebers darauf, wie sie sich weiterentwickeln können. Und es zahlt sich für Unternehmen aus, hier zu investieren, da Mitarbeiter sich wertgeschätzt und stärker ans Unternehmen gebunden fühlen.

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2.. New-Work-Statement: Ich will!

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Zu wissen, wofür man morgens aufsteht: Das wollen nicht nur junge Menschen im Job erleben.

Heute für viele – besonders junge Leute – enorm wichtig: einen Job mit Sinn zu machen. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass jeder immer die Welt rettet. Aber zumindest das Wissen, wofür man morgens aufsteht, sollte da sein. Wenn uns unsere Arbeit etwas bedeutet und uns wichtig ist, ist das ein entscheidender Schritt, im Sinne von New Work empowert zu sein. „Menschen haben eine tiefe Sehnsucht danach, dass ihr Handeln bedeutsam ist“, so Prof. Schermuly. Ganz schwierig wird es, wenn wir innerlich eigentlich ablehnen, was wir da jeden Tag machen. Zum Beispiel, wenn wichtige persönliche Werte nicht zur Unternehmenskultur passen.

3. New-Work-Statement: Ich darf!

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Macht zufrieden: Etwas selber in der Hand haben, ohne sich ständig absichern zu müssen.
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Dürfen Sie selbst entscheiden, wie viel Zeit Sie im Büro verbringen und wann Sie zum Beispiel aus dem Homeoffice arbeiten? Bestimmen Sie die Art und Weise, wie Sie Ihre Arbeit ausführen, selbst? Oder steht der Vorgesetzte gefühlt mit der Peitsche hinter Ihnen? Wer einen „Kontrolletti“-Chef hat, wird über seinen Job eher nicht sagen: „Ich darf hier entscheiden“. Wichtig für Führungskräfte: Je freier und unabhängiger Menschen ihre Arbeit gestalten dürfen, desto mehr bringen sie auch eigene Ideen ein und fühlen sich mit dem Unternehmen verbunden. Statt zu kontrollieren also lieber machen lassen – könnte gut werden!

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4. New-Work-Statement: Ich verändere!

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Empowert sein: Arbeitsort und -zeit verändern, so dass es besser zum Leben passt.
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Wer kennt sich besser in Ihrem Arbeitsbereich aus als Sie selber? Ganz sicher nicht der Chef – alte Geschichte. Dennoch sind es oft die Vorgesetzten, die entscheiden, wann zum Beispiel eine neue Maschine angeschafft werden soll. Oder wie viele Leute in einer Schicht gebraucht werden. Solche „Top down“-Entscheidungen machen die Dinge oftmals aber nicht besser, kennen wir alle. Chefs hingegen, die ihre Mitarbeiter (mit-)entscheiden lassen, sind clever. Wenn die ihre Arbeitsabläufe eigenverantwortlich gestalten können, sind sie meist stark motiviert. Einfluss nehmen zu können, verändert nicht nur den einzelnen Mitarbeiter positiv, sondern ganze Firmen, sagt Prof. Schermuly.

Klingt stark danach, als hätten alle was von der neuen Arbeitswelt, oder?

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