Eine Frage quält ihre Familien jeden TagHamas-Geiseln Daniela und Liri „in den Händen von Monstern“ – neues Video zeigt Leben in der „Hölle“

von Raschel Blufarb, Esther Kusch und Laura Pröschold

Ihre Familien wollen, dass wir dieses Video sehen.
Die Bilder sind schwer zu ertragen: Fünf Mädchen, überfallen von Hamas-Kämpfern. Es ist der 7. Oktober 2023. Ihre Familien haben zugestimmt, dass dieses Video von der Entführung gezeigt wird, damit mehr für ihre Freilassung getan wird. Wie schwer vor allem die Ungewissheit für die Angehörigen ist, zeigen ihre sehr nahe gehenden Aussagen im Interview.

Terroristen über ihre Geiseln: „Hübsche Mädchen“ - „die können schwanger werden“

Noch immer sind mehr als 100 israelische Geiseln in den Händen der Hamas. Auch diese fünf Mädchen wurden von der Hamas überfallen.
Noch immer sind mehr als 100 israelische Geiseln in den Händen der Hamas. Auch diese fünf Mädchen wurden von der Hamas überfallen.

Noch immer sind mehr als 100 israelische Geiseln in den Händen der Hamas. Auch diese fünf Mädchen wurden von der Hamas überfallen. Es ist der 7. Oktober 2023 und Liri Albag hat ihren Wehrdienst auf der erstürmten Militärbasis gerade erst angetreten. Damals ist sie 18 Jahre alt.

Die israelische Armee veröffentlicht jetzt die Aufnahmen der jungen Soldatinnen, man hört Terroristen sagen „Hübsche Mädchen“ und „die können schwanger werden“.

„Jeden Tag durchleben sie die Hölle, ohne Essen, ohne Wasser, ohne Licht im Terrortunnel"

RTL-Reporterin Raschel Blufarb im Gespräch mit Roni Albag. Ihre Schwester befindet sich noch immer in den Fängen der Hamas-Terroristen.
RTL-Reporterin Raschel Blufarb im Gespräch mit Roni Albag. Ihre Schwester befindet sich noch immer in den Fängen der Hamas-Terroristen.
RTL, RTL, RTL

Für Liris Schwester unerträglich: „Als ich das gehört habe, bin ich fast durchgedreht. Ich höre von den sexuellen Übergriffen, denen die Mädchen dort ausgesetzt sind, die sie erleben in Geiselhaft von der Hamas, sexuelle Gewalt, die sie immer noch erleben, Monate sind die Mädchen schon in den Händen der Hamas, das hat der am ersten Tag gesagt, was machen die dann bis heute mit denen?“, fragt sich Roni Albag im RTL-Interview voller Sorge. „Jeden Tag durchleben sie die Hölle, ohne Essen, ohne Wasser, ohne Licht im Terrortunnel, 40 Meter unter der Erde und in meiner Vorstellung wird’s immer nur schlimmer.“ Das Video hat ihnen die israelische Armee gezeigt, es stammt von den Bodycams der Terroristen. „Es ist schwer, sich das Video anzuschauen, es war sehr schwer für mich, meine Schwester in dieser Situation zu sehen.“

Wie es Liri jetzt genau geht, weiß ihre Familie nicht. Ein bisschen was haben sie aber von befreiten Geiseln gehört. Liri war oder ist demnach in den Terrortunneln der Hamas gefangen, ohne Tageslicht, ohne Luft, mit viel Feuchtigkeit, berichtet Roni. „Wir wissen, dass sie auch in einem Haus bei einer Familie gehalten wurde in Gaza, sie ist in vielen Häusern gewesen, viele verschiedene Terroristen haben sie bewacht, sie ist noch da. Was wir wissen, haben wir von den befreiten Geiseln gehört, seither nichts mehr. Wir hoffen, sie lebt.“

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„Jede Minute, Angst, dass sie vergewaltigt oder sexuell missbraucht wird"

Daniela, die Tochter von Orly Gilboa wurde von der Hamas verschleppt.
Daniela, die Tochter von Orly Gilboa wurde von der Hamas verschleppt. „Man weiß nicht, wozu sie fähig sind, und das ist etwas, das mir große Angst macht.“
Reuters, Reuters, Reuters

Auch Orly Gilboa ist in großer Angst – ihre Tochter Daniela ist eine der entführten Mädchen, die im Video zu sehen sind: „Ich denke, jeder hat die Aussagen der entführten Frauen gehört, die zurückkamen, und wir wissen, dass es dort sexuelle Belästigung und sexuellen Missbrauch gibt. Und ja, ich versuche, nicht daran zu denken, aber es ist etwas Reales, das wirklich passieren kann. Ich will damit sagen, dass ich wirklich jede Minute, Angst davor habe, dass sie vergewaltigt oder sexuell missbraucht wird. Ich möchte einfach, dass jeder tut, was er kann, um das zu verhindern“, sagt sie im Reuters-Interview. „Natürlich ist es eine meiner größten Ängste, als junge Frau in den Händen von Monstern zu sein. Man weiß nicht, wozu sie fähig sind, und das ist etwas, das mir große Angst macht.“

Roni Albag und Orly Gilboa gehen an die Öffentlichkeit, weil sie die Hoffnung nicht aufgegeben haben, ihre Schwester, ihre Tochter endlich wieder in die Arme schließen zu können und bitten daher die Politik um Hilfe.

„Die Geiseln, die seit mehr als sechs Monaten brutalst verschleppt worden sind, die müssen freikommen, das Sterben und Leid in Gaza muss beendet werden, das heißt dringend mehr humanitäre Hilfe muss nach Gaza reinkommen“, sagt Außenministerin Annalena Baerbock. Das seien die konkreten Schritte, um zu einer politischen Lösung zu kommen, so Baerbock.

Gaza gleicht einer Trümmerlandschaft und in Tunneln oder anderen Gebäuden – so hofft man – dass Liri Albag und die anderen Geiseln noch am Leben sind. Liri ist inzwischen 19 Jahre alt.

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