Oktober lässt erneut Klima-Rekorde purzeln

Erde im Jahr 2023 so warm, wie seit 125.000 Jahren nicht mehr

Der Oktober 2023 war dermaßen warm, dass der nächste Klima-Rekord relativ sicher ist: Das Jahr 2023 wird weltweit gesehen noch wärmer als die vergangenen Rekord-Jahre. So warm wie jetzt war es deshalb seit 125.000 Jahren nicht mehr auf unserem Planeten.
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Woher weiß man, wie das Wetter vor vielen Tausend Jahren war?

Systematische Wetter-Messungen gibt es seit Ende des vorletzten Jahrhunderts. Aber auch über die Zeit davor können Wissenschaftler Aussagen machen. Beispielsweise erlauben Analysen von Eisbohrungen, Korallenriffen oder Sedimentschichtungen Rückschlüsse auf die Temperaturen vor Beginn der Wettermessungen. Sie zeigen, dass es zuvor kühler war auf unserem Planeten.

Oktober 2023: Nicht nur in Deutschland zu warm

Die Oktober-Statistik für Deutschland zeigt die Wärme-Tendenz deutlich:

  • Bei uns war es 2,5 Grad wärmer als ein durchschnittlicher Oktober aus den Jahen 1991 bis 2020.

  • Für Deutschland zählt der Oktober 2023 damit zu den fünf wärmsten Oktober-Monaten seit 1881, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) schreibt.

Weltweit betrachtet, sticht der Oktober 2023 sogar noch stärker heraus:

  • Einen wärmeren Oktober hat es auf unserem Planeten seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen noch nie gegeben.

  • Der Oktober 2023 war global 0,85 Grad wärmer als ein durchschnittlicher Oktober der Jahre 1991 bis 2020.

Lese-Tipp: Klimaerwärmung mit Tempo: Deutschland auch 2022 wärmer und sonniger

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Schon jetzt ist klar: Dieses Jahr wird einen traurigen Rekord brechen

rekord
Diese Grafik von Copernicus zeigt die Temperaturabweichungen verschiedener Jahre. Das Jahr 2023 sticht deutlich heraus. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werden dürfte. Bildquelle: C3S/ECMWF.

„Wir können mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird und derzeit 1,43 Grad Celsius über dem vorindustriellen Durchschnitt liegt“, erklärte Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Service (C3S), mit Blick auf die ersten zehn Monate. „Im Oktober 2023 gab es außergewöhnliche Temperaturanomalien, nachdem vier Monate lang globale Temperaturrekorde gebrochen worden waren“, sagte Burgess. Mit Blick auf die bevorstehende Klimakonferenz in Dubai betont sie: „Die Dringlichkeit ehrgeiziger Klimamaßnahmen für die COP28 war noch nie so groß wie heute.“

Frau Burgess spricht dabei von der weltweiten Wetter-Statistik. Wenn man nur die Deutschland-Statistik betrachtet, ist das Ergebnis weniger klar. Ein kühler November oder Dezember könnte den Trend von 2023 noch bremsen. Der bisherige Jahres-Wärme-Rekord stammt aus 2022.

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(cli, dpa)