Debatte um "One-Love-Binde"
Völler teilt gegen Faeser aus: Hätte in Katar "das ein oder andere lassen sollen"
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Er ist wieder da! Rudi Völler übernimmt ab Februar den Job als Direktor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, soll der Deutschen einstmals liebstes Kind wieder attraktiv machen. Völlers Auftrag: Die Mannschaft zusammen mit Bundestrainer Hansi Flick bis zur Heim-EM 2024 wieder flott machen, den DFB wieder nahbarer machen. Bei seiner Vorstellung blickt Völler aber auch zurück auf die verkorkste WM und sieht die Rolle von DFB und Politik kritisch – vor allem Innenministerin Nancy Faeser bekommt eine mit.
Völler: "Haben da keine gute Rolle gespielt"
„Auch die Innenministerin hätte das ein oder andere lassen sollen“, sagte zur „One Love“-Debatte, die den DFB in Katar tagelang beschäftigt hatte. „Das ganze Theater in Katar um die Binde. (...) Wir haben da keine gute Rolle gespielt.“
Faeser (SPD) hatte die vom Weltverband FIFA letztlich verbotene Kapitänsbinde mit dem „One Love“-Schriftzug beim ersten deutschen Spiel gegen Japan auf der Tribüne getragen. Der DFB musste sich vorwerfen lassen, mindestens ungeschickt mit dem Thema umgegangen zu sein. Präsident Bernd Neuendorf sagte dazu, Faeser habe „eine Entscheidung getroffen, die sie getroffen hat. Das war in keinster Weise mit uns abgesprochen“.
Er musste erst überzeugt werden
Völler räumte auch ein, zuerst nicht sonderlich heiß auf den Job beim DFB gewesen zu sein. "Ich wollte es zu Beginn nicht unbedingt machen", sagte der 62-Jährige bei seiner Vorstellung: "Auf einmal haben mich alle angeguckt, ob ich es machen könnte. Ich war erstmal nicht so richtig überzeugt. Aber ich habe mich überzeugen lassen, dass es für diese Zeit eine gute Lösung ist."
Freilich musste erst Ehefrau Sabrina ihren Segen geben, wie Völler-Freund Reiner Calmund im RTL-Interview verriet (im Video).
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Völler will Flick nicht reinreden
Der Hauptgrund sei für ihn das Heimturnier 2024. "Ich will für diese 18 Monate mit meiner Erfahrung Input geben und helfen, eine erfolgreiche EM zu spielen", führte Völler aus: "Ich gehe mit sehr viel Elan und Freude an die Aufgabe." Diese sei allerdings zeitlich klar auf das Ende der EM begrenzt. "Es ist mein Plan, dass ich es nicht länger mache", stellte der Weltmeister von 1990 klar.
Er wolle dafür sorgen, dass sich die Nationalmannschaft wieder "volksnäher" präsentiere. "Wie das aussieht, wird man sehen. Man kann das Rad nicht zurückdrehen auf vor 30, 40 Jahren. Aber man kann schon einige Sachen anpassen", betonte Völler. Er bilde sich nicht ein, "die ganzen Strukturen beim DFB ändern zu können. Da sind sicher Jüngere berufen. Aber ich kann meine Meinung dazu sagen", so der langjährige Funktionär von Bayer Leverkusen.
Klar ist: Dem Bundestrainer will Völler nicht reinreden.“ Natürlich werden wir uns austauschen. Eines ist klar, Hansi Flick ist der Bundestrainer, der wird die Entscheidungen treffen“, betonte der 62-Jährige. Flick nominiere die Mannschaft und sonst keiner. (mar/sid/dpa)