Hunde erschnüffeln positve ProbenNeue Methode, um Lungenkrebs zu erkennen
In Erkelenz sind Hunde im Einsatz, um Leben zu retten. Einer von ihnen ist der dreijährige Labrador Loki. Was für ihn ein Spiel ist, könnte für Menschen mit Lungenkrebs eine lebensrettende Diagnose sein. Die Tiere erkennen die Krankheit anhand von Geruchsstoffen – und das mit erstaunlicher Trefferquote.
Eine Idee aus einem Schicksalsschlag
Hinter der Krebs-Schnüffelmethode stehen Alexander Maßen und Florian Wienen. Nach dem Krebstod von Maßens Vater entwickelte das Duo die Idee. Florian Wienen, der als ehemaliger Bundeswehr-Diensthundeführer Erfahrung in der Ausbildung von Spürhunden hat, trainierte die Tiere speziell auf Lungenkrebs. „Was ist denn, wenn wir einen Tumorspürhund ausbilden?“ erinnert sich Maßen an den Beginn des Projekts. Heute arbeiten sechs ausgebildete Hunde im Start-up des Duos. Sie schnüffeln an Masken, die Kunden fünf Minuten lang getragen und anschließend eingesendet haben. Diese enthalten sogenannte flüchtige organische Verbindungen, die bei Lungenkrebs entstehen. Fünf Hunde schnüffeln die Maske ab. Ein positives Ergebnis wird erst bestätigt, wenn mindestens drei der Hunde Alarm schlagen. Liegt ein uneindeutiges Ergebnis vor, wird der Test kostenlos wiederholt.
Trefferquote und medizinische Anerkennung
Nach eigenen Angaben liegt die Trefferquote der Hunde bei über 99 Prozent. Chefarzt Frank Beckers vom Lungenkrebszentrum am St. Vinzenz-Hospitals Köln sieht die Methode aber noch kritisch. „Es ist eine Außenseitermethode, die sich bisher nicht wirklich durchgesetzt hat. Aber sie könnte eine smarte Alternative zu Röntgenstrahlen sein, wenn sie gut und verlässlich funktioniert,“ so Beckers. Um die Methode medizinisch anerkennen zu lassen, arbeitet das Start-up an offiziellen Studien. Ziel ist es, die Tests in Zukunft von Krankenkassen bezahlen zu lassen. Drei weitere Hunde befinden sich bereits in der Ausbildung – vielleicht ein weiterer Schritt, um mehr Leben zu retten.