Statistische Bundesamt
Zahl der Rentner steigt in 14 Jahren auf 20 Millionen

Vor der Bundestagswahl war es eines der Top-Themen unter Experten, die Politik packt es eher mit spitzen Fingern an: Was wird aus unserer Rente? Müssen wir noch länger arbeiten und ist die Rente überhaupt sicher? Wie dringend die Fragen rund um die Rente gelöst werden müssen, zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts: Danach wird die Anzahl der Rentner in weniger als 15 Jahren um 4 Millionen steigen – die Zahl der Erwerbstätigen dagegen deutlich sinken.
Baby-Boom-Jahrgänge gehen in Rente
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, steigt die Altersgruppe 67plus um 22 Prozent - also von etwa 16 Millionen auf voraussichtlich 20 Millionen. Die Zahl der Menschen im Rentenalter in Deutschland wird danach bis zum Jahr 2035 deutlich anwachsen.
Laut den Angaben erwarten die Statistiker zugleich, dass es bis 2035 deutlich weniger Menschen im Erwerbsalter gibt. So wird in den westlichen Flächenländern mit einem Rückgang der Anzahl der 20-bis-66-Jährigen um 7 bis 11 Prozent gerechnet, in den östlichen Flächenländern könnten es demnach sogar 12 bis 15 Prozent sein. Lediglich in den Stadtstaaten würden die Zahlen weitgehend stabil bleiben, hieß es.
„Der erwartete Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter ist darauf zurückzuführen, dass die großen Baby-Boom-Jahrgänge in den 2020er-Jahren aus dem Erwerbsalter ausscheiden und viel schwächer besetzte jüngere Jahrgänge aufrücken werden“, erklärte Olga Pötzsch, Demografie-Expertin im Statistischen Bundesamt.
Deutschland braucht fast 500.000 Arbeitskräfte aus dem Ausland - im Jahr
Um die Abnahme der erwerbsfähigen Bevölkerung bis 2035 zu kompensieren, müsste es jährliche Wanderungsüberschüsse von durchschnittlich 480.000 Menschen im Erwerbsalter geben, so die Statistiker. Davon müssten 300.000 Personen zwischen 20 und 40 Jahren sein, wenn die Bevölkerungszahl in dieser Altersgruppe stabilisiert werden sollte.
Das Renten-Problem ist zwar akut, sollte sich aber in Zukunft nicht noch mehr verschärfen: Denn die Lebenserwartung stieg zuletzt kaum noch an. Bereits seit etwa zehn Jahren ist der Anstieg der Lebenserwartung im Vergleich zu vorangegangenen Jahrzehnten abgeschwächt, so die Statistiker. (dpa/aze)