2000 Menschen müssen Wohnungen in Kiel-Oppendorf verlassen
Neben dem Spielturm im Privatgarten: Fliegerbombe wird entschärft
"Wie wahrscheinlich ist es, dass so etwas im eigenen Garten passiert?"
An so etwas hätten sie wohl im Traum nicht gedacht: Bei Familie Rathje in Kiel wurde im Garten eine Fliegerbombe gefunden. Experten waren mit Hilfe von Luftbildern auf die 500 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe gestoßen. „Wir wollten einen Carport bauen. Dann habe ich plötzlich nach den erforderlichen Aufnahmen für den Bauantrag ein Schreiben bekommen, dass möglicherweise eine Bombe im Garten liegt“, erzählt Ronald Rathje im Gespräch mit RTL Nord. Bei einer Bodensondierung hat sich der erste Verdacht erhärtet: Im Garten liegt ein Blindgänger in über zwei Metern Tiefe. "Wie wahrscheinlich ist es, dass so etwas im eigenen Garten passiert?", so Familienvater Ronald Rathje fassungslos gegenüber dem NDR.
Familie besucht die Oma während der Entschärfung
Am Dienstagvormittag soll die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden. 2000 Menschen müssen nach Angaben der Polizei ihre Wohnungen und Häuser am östlichen Kieler Stadtrand und im benachbarten Schönkirchen verlassen. „Die Polizei hat Straßensperren eingerichtet, so dass niemand mehr in den Sperrbereich hineinfahren kann. Nach jetziger Einschätzung des Kampfmittelräumdienstes werden aber keine Probleme bei der Entschärfung erwartet“, so ein Sprecher der Polizeidirektion Kiel. Auch Ronald Rathje ist mit seiner Familie in der Stadt unterwegs: „Wir müssen natürlich auch weg und besuchen die Oma. Wir hoffen, dass alle hier die Entschärfung gut überstehen! Was vorher nur im Raum stand, ist nun klar, wir sind schockiert, beeindruckt und die Gedanken kreisen um die Sicherheit aller Beteiligten.“
Bombenentschärfung verlief problemlos
Am Nachmittag konnte die Bombe dann sicher abtransportiert werden. Als Ersatzunterkunft steht Betroffenen noch die Sporthalle der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule zur Verfügung. Hier besteht Maskenpflicht. Und die Rathjes können sich jetzt hoffentlich bald auch ihren neuen Carport bauen.(dpa/kst)