Trauer in Bremerhaven um tote Mutter

Nachbarin von getöteter Ekaterina (32): "Sie war ein wunderbarer Mensch"

Die vermisste Ekaterina aus Bremerhaven wurde tot aufgefunden.
Die vermisste Ekaterina aus Bremerhaven wurde am Dienstag (1. März) tot aufgefunden.
privat
von Thees Jagels und Mareike Baumert

Vier Wochen haben Freunde und Polizei nach der 32-jährigen Ekaterina B. aus Bremerhaven gesucht, doch nun ist klar: Die Mutter einer Fünfjährigen ist tot. Für ihre Nachbarin ist das ein Schock, denn sie hatte immer die Hoffnung, dass Ekaterina lebend gefunden wird.

Nachbarin: "Für mich war sie eine laufende Sonne in dieser Straße"

Freunde trauern um die getötete Ekaterina aus Bremerhaven.
Nachbarin Martyna Bartosch stellt vor dem Haus der getöteten Ekaterina Kerzen und Blumen ab.
RTL Nord

„Ich habe nie erwartet, dass es so kommt“, erzählt Martyna Bartosch, als wir sie vor dem Haus von Ekaterina B. in Bremerhaven treffen. Sie war Ekaterinas Nachbarin und stellt gerade Blumen und Kerzen vor ihrem Haus ab. Die Kinder von Martyna Bartosch und Ekaterina hätten ab und zu zusammen gespielt, die Frauen seien manchmal spazieren gegangen. Von ihrer Nachbarin kann Martyna nur Gutes sagen: „Sie war ein wunderbarer Mensch. Für mich war sie einfach eine laufende Sonne in dieser Straße, sie war immer glücklich, sie hat immer gesungen“, beschreibt sie den Menschen, der schon seit einigen Wochen nicht mehr in dieser Straße zu sehen war.

Mehr Angst, je länger die Suche nach Ekaterina ging

Freunde trauern um die getötete Ekaterina aus Bremerhaven.
Martyna Bartosch hat lange gehofft, dass Ekaterina noch lebt.
RTL Nord

Seit Anfang Februar war Ekaterina verschwunden. Die Hoffnung, dass Ekaterina lebt, hatte Martyna lange, denn immer wieder kamen Informationen, dass die 32-Jährige irgendwo gesehen wurde. Doch mit der Zeit änderte sich das. „Man hat natürlich von Woche zu Woche immer mehr Angst bekommen, dass es nicht so sein wird, dass wir sie wieder umarmen können oder sehen können. Oder uns freuen können, dass sie wieder bei ihrer Tochter sein kann“, beschreibt sie die vergangenen Wochen. Einerseits hätten sie und andere Freunde und Nachbarn gehofft, dass Ekaterina einfach weggelaufen ist. Doch andererseits war Martyna auch klar, dass etwas nicht stimmen konnte. „Sie würde niemals, niemals, und dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen, ohne ihr Kind einen Schritt weggehen, das würde sie nicht.“ Die fünfjährige Tochter ist laut Oberstaatsanwalt Oliver Constien in guter Obhut.

Lese-Tipp: Ekaterinas Mutter erzählt von den letzten Wochen ihrer Tochter.

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Hat Ekaterinas Mann nicht bei der Suche geholfen?

Nach dem Verschwinden von Ekaterina hat Martyna Bartosch eine Vermutung: „Ich habe am ersten Tag gesagt: Ihr Mann war es. Wenn sie nicht mehr bei uns ist, dann war es ihr Mann“, erzählt sie im Interview. Er habe sich auch nicht an den Suchaktionen beteiligt. Es ist ein schwerer Vorwurf. Nun müssen Ermittlungen und ein Gerichtsurteil klären, wer Ekaterina getötet hat, bis dahin gilt die Unschuldsvermutung. Erste Indizien und Beweise haben laut Polizei zu einem Haftbefehl gegen Ekaterinas Ehemann geführt. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Suche nach Beweismitteln geht weiter

Das THW sucht in der Weser nach weiteren Beweismitteln im Fall Ekaterina.
Das THW und Polizei suchen in der Weser nach weiteren Beweismitteln im Fall Ekaterina.
RTL Nord

Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Zwei Tage nach dem Fund von Teilen von Ekaterinas Leiche in einem Koffer, suchen THW und Polizei in der Weser nach weiteren Beweismitteln, wie eine Sprecherin der Polizei gegenüber RTL Nord bestätigt. Welche weiteren Ermittlungsmaßnahmen geplant sind, möchten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht sagen. „Wir versuchen natürlich alle tatrelevanten Spuren möglichst zusammen zu tragen, damit wir uns ein umfassendes Bild des Geschehens machen können“, erklärt Oberstaatsanwalt Oliver Constien. Der Tatverdächtige, Ekaterinas Ehemann, habe sich noch nicht geäußert.