Nach Wildunfall: Kojote bleibt im Kühlergrill stecken und fährt 35 Kilometer mit

Einen Zusammenstoß der besonderen Art hatte Georgie Knox aus dem kanadischen Alberta. Auf dem Weg zur Arbeit ist ihr ein Kojote vors Auto gelaufen. Was die Frau nicht bemerkte: Der Vierbeiner blieb in ihrem Kühlergrill stecken, ganze 35 Kilometer war sie mit dem blinden Passagier über den Highway gefahren. Das Bild von ihrer Facebookseite geht jetzt um die Welt - und sorgt für viel Kritik.
"Als ich ausgestiegen bin, hat der arme kleine Kerl aufgeblickt und mich angeblinzelt"
Erst an einer Ampel machte sie eine Bauarbeiterin darauf aufmerksam, dass ein Kojote in ihrem Kühlergrill klemmt. "Als ich ausgestiegen bin, um nachzuschauen, hat der arme kleine Kerl aufgeblickt und mich angeblinzelt", schrieb Georgie später in ihrem Facebookpost.
Sie informierte die zuständige Behörde, das 'Fish and Wildlife Enforcement Alberta'. Ein Tierarzt kümmerte sich dann um das leicht verletzte Tier. Anschließend wurde der Kojote wieder in der Wildnis ausgesetzt.
Eine schöne Geschichte mit Happy End? Nicht ganz. Denn die junge Frau musste ordentlich Kritik für ihr Verhalten einstecken. Immerhin schrieb sie selber in ihrem Post, dass sie den Kojoten auf dem Highway gesehen habe und ihm einfach nicht mehr habe ausweichen können: "Ich hörte einen Knall und dachte, ich hätte ihn überfahren und getötet." Entsprechend reagierten andere Facebook-Nutzer mit wenig Verständnis: "Du hast nicht einmal kurz angehalten, als du ihn angefahren hast…", schreibt die Nutzerin Kay Ng. Und auch viele andere der inzwischen über 62.000 Kommentare gehen in eine ähnliche Richtung.
Was tun bei einem Wildunfall?
In Deutschland laufen zwar keine Kojoten frei herum, aber gerade auf Landstraßen besteht die Gefahr, dass ein Fuchs oder ein Reh vors Auto läuft. Sollten Sie ein Wildtier mal anfahren, empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund folgende Schritte:
Ruhe bewahren! Panik hilft dem Tier nicht.
Unfallstelle absichern, damit kein anderes Fahrzeug in die Unfallstelle hineinfährt (Warndreieck aufstellen, Warnblinker anstellen, Warnweste anlegen).
Anruf bei der Polizei oder Feuerwehr: Angaben zur Unfallstelle machen.
Wichtig: Verlassen Sie die Unfallstelle nicht, bis die Rettungskräfte oder der Jäger tatsächlich eingetroffen sind und teilen Sie dies den Rettungskräften bei Ihrem ersten Anruf gleich mit, damit das Tier nicht stundenlang an der Unfallstelle liegen bleibt. Sollte auch nach einer halben Stunde noch niemand am Unfallort eingetroffen sein, rufen Sie erneut bei den Rettungskräften an.
Bei verletzten Füchsen oder Rehen: Halten Sie Abstand zu den Tieren, bis professionelle Hilfe eintrifft. Verletzte Füchse oder Rehe können unberechenbar sein und Sie angreifen.