Das Aus der beliebten Einmach-Gläser?

Deutsches Traditionsunternehmen Weck muss Insolvenz anmelden

ILLUSTRATION - Einen Hand hält am 29.07.2016 in Stuttgart (Baden-Württemberg) einen Löffel in ein mit Apfelmus gefülltes Weck-Glas. Foto: Silas Stein/dpa (zu dpa «Warum deutsche Retro-Marken so erfolgreich sind» vom 01.08.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Weck ist in Schieflage geraten.
dpa, Silas Stein

Ist es das Ende des Einweckens? Der Einmach-Gläser-Hersteller mit der Erdbeere hat Insolvenz angemeldet.

Weck: Tradition seit 123 Jahren

Gerade erst hatte der bekannte Dosen-Hersteller Tupperware seine finanzielle Schieflage verkündet, jetzt macht das nächste Traditionsunternehmen seine Pleite öffentlich.

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Vor 123 Jahren hat die Firma Weck das Einmachen revolutioniert. Mit Gläsern. Und damit hat es das Unternehmen nicht nur in die deutschen Küchen geschafft, sondern auch bis in den Duden – denn „Einmachen“ ist dort auch als „Einwecken“ aufgelistet.

Jetzt hat das deutsche Traditionsunternehmen Insolvenz angemeldet. Das bestätigte eine Sprecherin der J. Weck GmbH u. Co. KG. Gründen für die Insolvenz nennt sie nicht. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Stadt Wehr im Süden Baden-Württembergs.

Außerdem hat die Tochterfirma Weck Glaswerk GmbH einen Produktionsstandort in Bonn. Auch für diese Gesellschaft wurde ein Insolvenzverfahren beantragt.

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Energiekosten für Weck ein Problem?

Die Einmachgläser stapeln sich wohl in vielen Küchen. Das Einwecken macht es einfach, Birnen, Bohnen und Co. haltbar zu machen. Zusätzlich zu stabilen Gläsern brauchte es nur kochendes Wasser, ein Gumm und Klammern. Zwar machten Kühlschränke und Tiefkühler das Einwecken etwas unbeliebter, aber das Unternehmen breitete sein Geschäft auf andere Gefäße für Gewerbe und Gastronomie aus. Zudem wurde Einkochen wieder zum Trend und findet neue Fans.

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Aber mit dem Ukraine-Krieg kam die nächste Herausforderung: Für das Herstellen der Gläser braucht es viel Energie. Genau die ist momentan für viele Unternehmen aufgrund der Krise sehr teuer. Auch für Weck. Im Geschäftsbericht für 2021 warnte das Unternehmen vor starken Steigerungen der Energie- und Rohstoffpreise.

Laut „Wirtschaftswoche“ fehlt einer Glasfabrik in Bonn-Duisdorf sogar das Geld. (mit dpa/mtr)