"Gute Aktionen da nach dem Spiel"
Freiburg nimmt Kimmich nach Provokations-Jubel aufs Korn

Nach dem 1:0-Sieg der Bayern in Freiburg geht es rund. Münchens viel beschworener „Aggressive Leader“ Joshua Kimmich baut sich vor dem Freiburger Block auf, schreit seinen Jubel über die drei Punkte heraus – was die Badener wiederum zum Kochen bringt. Es kommt zu einer Rudelbildung. Die Social-Media-Abteilung der Freiburger reagiert und nimmt Kimmich aufs Korn.
SC Freiburg stichelt bei Twitter
„Echt gute Aktionen da auch nach Spielende“, twitterte der Sport-Club nach dem Sieg der Bayern samt eines höhnischen Beifall-Emojis. Offenbar eine Anspielung auf Kimmichs Emo-Jubel.
Später „präzisierten“ die Freiburger dann, was sie damit wirklich gemeint haben wollen, posteten ein Video der SCF-Truppe vor dem Freiburger Block. Schlechte Laune müssen sie im Breisgau wahrlich nicht haben.
Trotz des 0:1 gegen die Bayern rangiert Freiburg noch immer auf einem hervorragenden fünften Platz. Und der Sieg im Pokal-Viertelfinale in München lässt sich auch durch die Niederlage am Samstag nicht rückgängig machen.
Bei den Bayern ist Druck aufm Kessel
Wesentlich mehr Druck auf dem Kessel ist nach der Nagelsmann-Entlassung und dem Pokal-K.o. bei den Bayern. In der Bundesliga hat der FCB weiterhin nur zwei Pünktchen Vorsprung auf Borussia Dortmund. In der Champions League wartet mit Manchester City ein heftiger Brocken. Wie viel Druck da ist – nun, das zeigte eben Kimmich in Freiburg.
"Da habe ich mich hinreißen lassen. Das muss man nicht machen. Ich verstehe jeden, der sagt, dass das unnötig war", gab Kimmich zu Protokoll. "Man muss nicht in die Richtung der gegnerischen Fans jubeln. Da waren aber sehr viele Emotionen. Es war Druck da, es ist viel abgefallen. Der Sieg war brutal wichtig für uns", erklärte der Nationalspieler seinen Provo-Jubel.
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Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Jetzt wartet ManCity
Möglicherweise freute sich Kimmich insgeheim darüber, dass er "nur" die von ihm ausgelösten Tumulte nach dem Abpfiff erklären musste - anstatt über die bedenkliche Verfassung des Rekordmeisters vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League beim englischen Meister Manchester City am Dienstag (21 Uhr/Prime Video) zu sprechen.
Denn obwohl den Bayern die Revanche für das Aus im Pokal-Viertelfinale gegen Freiburg vier Tage zuvor (1:2) gelang und sie die Bundesliga weiter mit zwei Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund anführen, müssen sie sich in der Königsklasse gewaltig steigern. Dass die Münchner vor 34.700 Zuschauern im ausverkauften Freiburger Stadion nur um Nuancen besser als der Sport-Club waren und sie einen Distanzschuss von Innenverteidiger Matthijs de Ligt (51.) zum Sieg benötigten, nährte die Zweifel an der Form.
Da kam es wohl gerade recht, dass Kimmich für Ablenkung sorgte, Rudelbildungen auslöste, die Gelbe Karte sah - und hinterher fleißig über all das reden durfte. "Als wir vor dem Spiel den Platz betreten haben, hat der Stadionsprecher verdeutlicht, dass sie im Pokal gegen uns gewonnen haben. Dann kam ein Kurzfilm über zehn Minuten beim Aufwärmen, wo auch nochmal deutlich gemacht wurde, dass wir verloren haben. Das saß tief", äußerte Kimmich: "Es war also so ein bisschen eine Gegenprovokation von mir." (mar/sid)