"Radikale Gruppe linker Wahnsinniger"

Nach Olympia-Bronze: Donald Trump spottet dumm über US-Fußballerinnen

News Bilder des Tages The President of the United States Donald J. Trump speaks during the encounter Latinos for Trump at the Trump National Doral Miami, in Doral, Florida, USA. Trump meets with the Latino community in Miami, where he has the support of the majority of Cubans and Venezuelans facing their governments, but he must conquer Latinos of other origins, more inclined towards the Democrat Joe Biden. President Trump urges Latinos to vote ACHTUNG: NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xGiorgioxVierax USA3895 20200925-637366583097957251
Spotten kann er, verlieren kennt er: Donald Trump.
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Mit Verlieren kennt sich Donald Trump eigentlich gut aus. Die US-Wahl 2020 hat der politische Rechtsaußen deutlich verloren und in der Gesamtzahl der Stimmen war er auch 2016 schon unterlegen. Nun aber poltert der Wahlverlierer wieder einmal gegen Sportlerinnen.

Ausgeprägte "Feindschaft" vor allem zu Rapinoe

Tokyo 2020 Olympics - Soccer Football - Women - Bronze medal match - Australia v United States - Ibaraki Kashima Stadium, Ibaraki, Japan - August 5, 2021. Megan Rapinoe of the United States celebrates scoring their second goal with Carli Lloyd of the United States REUTERS/Edgar Su
Lieblingsfeindin von Donald Trump: Megan Rapinoe.
GOLY EDITOR, REUTERS, EDGAR SU

Die Fußballerinnen der USA gewannen bei Olympia in Tokio "nur" Bronze, "nur" gemessen an der einstigen Dominanz mit Goldmedaillen 2004, 2008 und 2012 und daran, dass sie 2015 und 2019 die jüngsten beiden WM-Turniere gewonnen haben.

Für Trump ist der Abschwung darin begründet, dass die Auswahl „von einer radikalen Gruppe linker Wahnsinniger geführt“ werde. Wäre das nicht der Fall, hätten sie "die Goldmedaille statt der Bronzemedaille gewonnen". Wobei rechts von Trump auch fast kein Platz mehr sein dürfte. Außerdem seien die US-Girls zu "woke", würden sich also zu sehr für Minderheiten einsetzen und Diskriminierung abbauen und beenden wollen. Von Rechten wird die eigentlich positive Beschreibung mittlerweile auch in Deutschland zum Kampfbegriff umgedeutet.

Für Trump, der sich mit Verlieren auch geschäftlich auskennt - diverse Casinos, Hotels und eine selbsternannte Universität führte er in die Pleite -, ist das der angebliche Grund. Vielleicht war Kanada, das die USA im Halbfinale besiegte, aber auch einfach fußballerisch das etwas bessere Team? Trump pflegt seit Jahren eine innige Feindschaft zu Teamkapitänin Megan Rapinoe. Immer wieder hatte die Starspielerin den Ex-Präsidenten für seine Entgleisungen und Pöbeleien hart via Twitter angegangen.

Nun pestete er gegen Rapinoe: "Die Frau mit den lila Haaren hat schrecklich schlecht gespielt. Sie verbringt eindeutig zu viel Zeit damit, über ihre radikalen linkspolitischen Ziele nachzudenken, anstatt ihre Arbeit zu machen!" Dass sie im kleinen Finale die entscheidene Spielerin war, das blendete er (wieder einmal) aus. Beim 4:3 gegen Australien zirkelte die ehemalige Weltfußballerin einen Eckstoß direkt ins Tor (8.) und erzielte per Volleyschuss (21.) einen Doppelpack. (tsi/tno)