Emotionale Rückkehr für Weltmeister von 1990Nach Gedächtnisverlust und schlimmem Blackout: Neuer Job für Thomas "Icke" Häßler

Endlich wieder gute Nachrichten von Thomas „Icke“ Häßler! Um den Weltmeister von 1990 und Europameister von 1996 gab es zuletzt große Sorgen: Im August 2022 hatte er während einer Ansprache an seine Mannschaft heftige Nackenschmerzen, Schwindel, einen Tinnitus, sprachliche Aussetzer und sogar Gedächtnisverlust. Nun geht es dem 56-Jährigen aber wieder besser. Der Beweis: Er hat einen neuen Job.

Häßler hat nach wie vor Beschwerden

Und das ausgerechnet beim Berliner Club BFC Preussen aus der 6. Liga. Dort, wo seine Trainerkarriere wegen seiner Gesundheit aus der Bahn geriet. Häßler ist ab sofort und bis 2025 neuer sportlicher Leiter des Vereins. Die Freude darüber ist beim WM-Helden riesengroß. „Endlich bin ich wieder in der Fußball-Welt zurück, kann mich auf dem Platz mit Trainern und Spielern austauschen“, sagt er zur „Bild“. „Das macht mir Spaß, Fußball ist mein Leben.“

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Doch was genau ist seine neue Aufgabe? Häßler soll Trainer und Spieler beraten, Spiele beobachten und Analysen einbringen. Zudem soll er das wichtige Bindeglied zwischen Jugend- und Männerbereich sein. Eine große Aufgabe. Die will er schaffen, auch wenn er noch unter dem Tinnitus leidet.

ARCHIV - 09.07.1990, Frankfurt/Main: Andreas Brehme (l), damaliger deutscher Fußballnationalspieler nimm den WM-Pokal in den Arm und sein Teamgefährte Thomas Häßler schaut lächelnd zu. (zu dpa: «Von Illgner bis Völler: Zwölf Helden in der magischen Nacht von Rom») Foto: picture alliance / Frank Kleefeldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Häßler (r.) holte 1990 den WM-Pokal (Archivbild).
kl nic hak nic kay, dpa, Frank Kleefeldt

„Es war wie ein Stromausfall in meinem Kopf"

Auch der Verein freut sich über die emotionale Rückkehr. „Wir sind sehr glücklich, dass wir jetzt einen Posten für Thomas gefunden haben, der für alle das Beste ist! Dass wir ihn mit seiner Expertise in unserem Verein halten können, das ist mega für den BFC Preussen“, sagt Sportdirektor Pierre Seiffert zu „Bild“.

Schon nach dem Bekanntwerden des schlimmen Gesundheitszustand stand der Club stets hinter seinem Ex-Trainer. In einem emotionalen Statement sicherten die Verantwortlichen Häßler sogar die größtmögliche Unterstützung zu. „Wir entlassen ihn nicht. Thomas wird immer ein Preusse bleiben und ich hoffe, er kommt bald zu uns zurück“, erklärte Seiffert damals.

Häßler ging monatelang bei Ärzten ein und aus. „Es war wie ein Stromausfall in meinem Kopf. Es hat wie bei einer überhitzten Glühbirne Peng gemacht. Ich habe ein Rauschen im Ohr, das Schwindel und Gleichgewichtsstörungen verursacht. Das macht einen echt fertig“, sagte er. Viele seiner Weltmeister-Kollegen von 1990 wie Rudi Völler, Pierre Littbarski, Andreas Brehme oder Thomas Berthold hätten ihn angerufen und ihm Genesung gewünscht. Mit Erfolg… (jlu)