Nach Einbruch bei den Pooths

Psychologin erklärt, wie man sich in seinem Zuhause wieder sicher fühlt

Exklusives Interview: Verona Pooth nach Einbruchsschock So brutal ging die Diebesbande vor
04:40 min
So brutal ging die Diebesbande vor
Exklusives Interview: Verona Pooth nach Einbruchsschock

22 weitere Videos

von Giulia Asbeck

Verona Pooth macht derzeit eine schwierige Zeit durch. An Heiligabend wurde bei ihr eingebrochen. Ihre Villa in Meerbusch demoliert, ein Safe aus der Wand gerissen, etliche Wertsachen gestohlen. Ziemlich viel für die zweifach Mutter. Neben den materiellen Schäden ist der psychische Faktor für die Opfer meist noch größer, wie Psychologin und Traumatherapeutin Kerstin Scheffé weiß. Die Expertin gibt Betroffenen Tipps, wie man sich nach einem Einbruch im eigenen Zuhause wieder wohl und sicher fühlen kann. Im Video oben erzählt Verona, wie es ihr nach dem Einbruch geht.

Lese-Tipp: So schützen Sie sich vor einem Einbruch

Was macht es mit uns, wenn Fremde in unsere Privatsphäre eindringen?

Kerstin Scheffé: „Das eigene Zuhause verwüstet zu erleben, ist für Betroffene ein großer Schock, eine erschütternde Erfahrung und eine tiefe Verletzung der Privatsphäre. Das dadurch verloren gegangene Sicherheitsgefühl kann langfristige psychische Folgen haben. Wer länger als ein halbes Jahr intensiv mit den Erlebnissen beschäftigt ist und mit den Folgen zu kämpfen
hat, sollte sich nicht scheuen, professionelle Hilfe aufzusuchen.“

Was ist schlimmer: der materielle oder der psychische Schaden?

Scheffé: „Die psychischen Folgen wie anhaltende Anspannung, Unruhe, Reizbarkeit, Angstgefühle, Schlafstörungen, Alpträume und vor allem der Verlust des Sicherheitsgefühles werden von den meisten Betroffenen belastender erlebt als der materielle Schaden.“

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Wie kann man sich wieder richtig wohlfühlen im eigenen Zuhause?

Scheffé: „Um sich wieder wohl und vor allem sicher im eigenen Zuhause zu fühlen, kann die Neugestaltung der Räume hilfreich sein, um das Loslassen der gespeicherten Einbruchsbilder zu unterstützen. Manche Betroffene erlangen auch erst durch ganz neue Räume wieder das Gefühl eines sicheren Zuhauses.“

Verona Pooth erwähnt, dass sie sich ständig ausmalt, was passiert wäre, wenn sie auf die Einbrecher getroffen wäre. Wie wirkt man solchen Gedanken entgegen?

Scheffé: „Das Gefühl der Unsicherheit wird hier ja vor allem durch das eigene ‘Ausmalen’, durch das eigene Phantasieren ausgelöst. Hier rate ich vor allem dazu, das ‘weitere Auszumalen’ bewusst zu stoppen und sich stattdessen ganz gezielt auf Gedanken zu konzentrieren, die stabilisierend sind, wie zum Beispiel das Aufzählen von Dingen und Erlebnissen, für die man dankbar ist. Um dies zu vertiefen, kann man sich diese auch aufschreiben und immer wieder durchlesen.“

Was sind Tipps, die sie Betroffenen mitgeben würden?

Scheffé: „Den Tipp, den ich Betroffenen geben kann, ist vor allem in der ersten Zeit nach dem Einbruch alles zu nutzen und aufzusuchen, was das Gefühl von Stabilität und Sicherheit stärkt. Wenn Ihnen das gut tut, gehen Sie vorübergehend auf Abstand von Ihrer Wohnung, übernachten Sie bei vertrauten Menschen oder im Hotel. Bleiben Sie nicht alleine, sprechen Sie über das Geschehene. Für viele ist allein das auffangende Erleben von guten sozialen Kontakten mit Familie, Freunde und Nachbarn schon sehr hilfreich. Gehen Sie darüber hinaus selbst liebevoll und achtsam mit sich um, Sie haben etwas Einschneidendes erlebt!“

nach-einbruch-bei-den-pooths-psychologin-erklaert-wie-man-sich-zuhause-wieder-sicher-fuehlt
Kerstin Scheffé ist Psychologin und Traumatherapeutin. Sie gibt Betroffenen von Einbrüchen hilfreiche Tipps.
Quelle: Privat