Drei Todesfälle in 55 Tagen
Mysteriöse Todesserie um Ex-Hammerwerfer sorgt für Rätselraten

Diese Serie macht Russland Angst: Das einstige Top-Hammerwurf-Trio des Landes starb innerhalb von nur drei Monaten. In den 80er und 90er Jahren stürmten Igor Jurjewitsch Nikulin, Yuriy Sedykh und Jüri Tamm an die Weltspitze des Sports, sammelten gemeinsam Titel und Medaillen für die Sowjetunion. Heute sind alle drei tot.
Drei Ex-Hammerwerfer sterben innerhalb von nur 55 Tagen
Sie waren alle erst in den 60ern. Kein Alter, um zu sterben. Und doch endeten ihre Leben innerhalb von nur 55 Tagen. Russland trauert um seine Hammerwerfer!
Die Todesmeldung von Sedykh (†66) erreichte die Sportwelt zuerst, er verstarb am 14. September. Für manche Experten gilt der Russe noch heute als bester Hammerwerfer der Geschichte, nachdem er 1976 und 1980 Olympiasieger wurde und damals außerdem einen Weltmeister- und drei Europameistertitel feierte. Allein sechsmal stellte er einen neuen Weltrekord auf.
Nur acht Tage später dann die nächste traurige Nachricht: Auch Sedykhs Ex-Teamkollege Tamm (†64) ist tot. Der gebürtige Este gewann zweimal Bronze bei Olympia, hielt sogar selbst mal kurzzeitig für wenige Augenblicke den Weltrekord im Hammerwurf – ehe ihm Sedykh dazwischen funkte.
Tamm verschwand nach seiner Sportkarriere aber nicht von der Bildfläche, er ging in die Politik und war Abgeordneter der Sozialdemokratischen Partei.
Und so schien es, als wäre vom Hammerwurf-Trio vergangener Tage nur noch Nikulin da. Bis Montag. Dann verbreitete sich auch die Nachricht seines Todes. Er geht als Bronzemedaillengewinner bei Olympia 1992 in Barcelona.
Die Todesserie ist damit komplett. Und sorgt für Rätselraten. Zufall oder steckt etwas anderes dahinter? Im Fall von Sedykh wurde bekannt, dass eine Herzattacke die Ursache für seinen Tod gewesen sein soll. Bei seinen zwei Kollegen wurden bisher keine Details zu den Umständen ihres Ablebens öffentlich. (ana)