Mutmaßlicher Sexualmörder in El Salvador gefasst
Ex-Polizist verscharrte zehn Leichen auf seinem Grundstück - Ermittler befürchten weitere Opfer

Polizeibeamte in El Salvador machten auf dem Grundstück eines ehemaligen Kollegen einen grauenhaften Fund: An mehreren Stellen im Hof und rund um das Haus gruben die Ermittler zehn Leichen aus. Und es gibt wohl noch etliche weitere Opfer. Der 51-Jährige soll ein psychopatischer Serienmörder sein, der Kinder und Frauen zu seiner sexuellen Befriedigung umgebracht haben könnte.
Morde in El Salvador: Nachbarn hörten Hilfeschreie einer Frau
Die Sache flog auf, als Nachbarn des Ex-Polizisten am 8. Mai den Notruf wählten. Aus dem Haus des Mannes in Chalchuapa (75 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt San Salvador) waren Hilfeschreie einer Frau zu hören. Als die Beamten vor Ort eintrafen, fanden sie eine 26-Jährige und ihre 57 Jahre alte Mutter tot in einer Blutlache liegend. An beiden Leichen wurden Spuren sexuellen Missbrauchs gefunden.
Der ehemalige Polizist wurde festgenommen. Doch bei den Ermittlungen wurde schnell klar: Die beiden Frauen waren längst nicht die einzigen, die im Haus des 51-Jährigen brutal zu Tode gekommen waren. Die Ermittler fingen an, an verschiedenen Stellen zu graben und stießen auf die Leichen von sieben Frauen und drei Kindern. Bei den jüngsten Opfern handelt es sich um ein sieben Jahre altes Mädchen und zwei Jungen im Alter von neun und zwei Jahren.
Ermittler befürchten sieben weitere Gräber in Chalchuapa
Aktuell gehen die Ermittler von mindestens 13 Toten aus. Sieben weitere mögliche Gräber auf dem Grundstück müssten allerdings noch untersucht werden. „In denen sind möglicherweise weitere Leichen begraben“, sagte ein Ermittler in einem Video der Staatsanwaltschaft, das auf Twitter veröffentlicht wurde. Abgesehen von der Ausgrabung der Toten gebe es noch eine Menge an weiteren Beweisen, die begutachtet werden müssten, sagte der Ermittler.
Die Polizei geht davon aus, dass er Ex-Polizist auch als Auftragsmörder angeheuert wurde, um Menschen umzubringen. Wie lokale Medien berichten, wurden zehn weiter Verdächtige festgenommen, die als Auftraggeber oder Komplizen von den Morden gewusst haben sollen. Einige der verscharrten Opfer wurden ersten Ermittlungen zufolge vor etwa zwei Jahren getötet. In der Gegend im Nordwesten El Salvadors gelten mindestens 25 Menschen als vermisst.

Mutmaßlicher Serienkiller wurde 2005 aus Polizeidienst entlassen
Der 51-Jährige war bis 2005 als Polizist im Einsatz. Weil der Mann jedoch durch sexuell aggressives Verhalten auffiel, wurde er entlassen. Danach verbrachte er laut den Ermittlern wegen eines Sexualverbrechens fünf Jahre im Gefängnis. Der Mann zeige psychopathisches Verhalten, sagte El Salvadors Sicherheitsminister, Gustavo Villatoro. (dpa/jgr)