Aus "Rache für die Opfer"?
Siebenfacher Serienkiller Roger Kibbe von Mithäftling umgebracht

Bereits Ende Februar wurde der siebenfache Serienmörder Roger Kibbe (81) tot in seiner Zelle im Mule-Creek-Gefängnis in Kalifornien aufgefunden – jetzt hat sein Zellengenosse den Mord an seinem Mithäftling in einem Brief gestanden. Er habe die Tat monatelang geplant, schreibt Jason B. in seinem Brief, und mit dem Mord an Kibbe die sieben Opfer rächen wollen. Doch für die Tat gab es offenbar noch einen weiteren Grund.
Kibbe wurde als der "I-5 Strangler" bekannt
Roger Kibbe wurde unter dem Namen „I-5 Strangler“ bekannt, denn mehrere seiner Opfer wurden in der Nähe des Interstate-Highways Nr. 5 gefunden – alle erwürgt (to strangle = erwürgen). Kibbe saß für sieben Morde lebenslänglich hinter Gittern, doch die Behörden hatten stets den Verdacht, dass er noch weitere Morde begangen haben könnte. Immer wieder befragten sie Kibbe deshalb im Gefängnis – stets ohne Ergebnis.
Kibbe ging immer nach dem gleichen Muster vor: Er bot seinen Opfern, allesamt Frauen, in den Jahren 1977 bis 1986 eine Mitfahrgelegenheit an, fuhr an einen abgelegenen Ort und vergewaltigte sie dort. Anschließend erwürgte Kibbe die Frauen und schnitt ihnen ein Stück ihres Haares oder ihrer Kleidung ab, um es als Trophäe zu behalten.

Serienmörder leblos in seiner Zell gefunden
Im Alter von 81 Jahren und ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung blickte Kibbe seinem Tod im Gefängnis entgegen – doch dass dieser so schnell kommen würde, ahnte er wohl nicht. Am 28. Februar 2021 wurde Kibbe laut Polizei vom Wachpersonal leblos auf dem Boden seiner Zelle entdeckt, neben ihm stand sein neuer Zellengenosse Jason B. Kibbe starb schließlich auf der Krankenstation des Gefängnisses, die Behörden vermuteten einen Mord. Er starb durch Erwürgen – ihn ereilte also das gleiche Schicksal wie seine Opfer.
"Eigentlich wollte ich nur eine Zelle für mich alleine haben"
Jetzt hat Jason B. die Tat offenbar in einem Brief an die Zeitung „The Mercury News“ gestanden. Obwohl Jason B. selbst wegen Mordes und Vergewaltigung einer 14-Jährigen verurteilt wurde, habe er mit der Tat die Opfer von Roger Kibbe „rächen“ wollen, schrieb er laut der Zeitung in seinem Brief.
Den Entschluss zu dem Mord habe er gefasst, als er eine Dokumentation über Kibbe im Fernsehen gesehen habe. „Eigentlich fing mein Plan damit an, dass ich in eine Einzelzelle verlegt werden und deshalb meinen Zellgenossen umbringen wollte. Doch daraus wurde meine Mission, das jüngste Mädchen und die weiteren Opfer von Kibbe zu rächen“, so B. in seinem Brief.
Jason B. hat nach eigener Aussage keine Angst vor Konsequenzen
Er habe Monate damit verbracht, das Vertrauen Kibbes zu gewinnen, um schließlich zu ihm in die Zelle verlegt zu werden. Am ersten Tag, an dem sich die beiden eine Zelle teilten, habe er Kibbe dann schließlich umgebracht. Kibbe wurde erwürgt, wie seine eigenen Opfer.
Bislang wurde keine Anklage gegen Jason B. erhoben – trotz des Geständnisses in dem Brief. Nach Angaben der "Mercury News" schreibt er in seinem Brief, dass er sich ohnehin keine Sorgen über rechtliche Konsequenzen mache. Sollten die Behörden beschließen, ihn wegen des Mordes an Kibbe mit der Todesstrafe zu belangen, könnten sie das ruhig tun.
"Ich hoffe, dass Kibbe sich an jedes einzelne seiner Opfer erinnert hat, als er starb“
Vito Bertocchini, ein Kriminalbeamter, der sich sein Leben lang mit dem Fall Kibbe beschäftigte und immer vermutete, dass es noch weitere Opfer geben müsse, sagte der Zeitung, dass der Mord an Kibbe ein Stück Gerechtigkeit sei. „Ich wünsche niemandem etwas Böses – doch ich hoffe, dass Kibbe sich an jedes einzelne seiner Opfer erinnert hat, als er starb.“