„Pünktlich“ zum Ferienbeginn

Klima-Kleber legen Münchner Flughafen vorübergehend lahm

18.05.2024, Bayern, München: Klimaaktivisten haben sich am frühen Morgen auf einer Zufahrt für Start- und Landebahnen am Flughafen Franz-Josef-Strauß festgeklebt. Klimaschutzaktivisten haben am frühen Samstagmorgen den Münchner Flughafen lahmgelegt. Die Aktivisten waren in den inneren Bereich des Airport-Geländes gelangt. Mitglieder der sogenannten Letzten Generation hatten nach eigenen Angaben geplant, auf das Gelände des Flughafens zu gelangen, um mindestens eine der beiden Start- und Landebahnen zu blockieren. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Klimaaktivisten haben sich auf einer Zufahrt für Start- und Landebahnen am Flughafen Franz-Josef-Strauß festgeklebt.
kjh axs, dpa, Karl-Josef Hildenbrand

Sie wollen es einfach nicht lassen.
Erneut sind Klima-Kleber auf das Gelände des Münchner Flughafens gelangt und haben sich festgeklebt. Zum Beginn der Pfingstferien musste der Airport vorübergehend sogar ganz geschlossen werden.

Erhebliche Behinderungen am Flughafen München

Mit ihrer Aktion haben die Aktivisten für erhebliche Behinderungen gesorgt. Die Aktivisten drangen am frühen Samstagmorgen auf das Gelände des Airports ein und klebten sich an Rollbahnen neben den Landebahnen fest. Nach Angaben von Sprechern des Flughafens sowie der Bundespolizei wurde der Airport aus Sicherheitsgründen zunächst komplett geschlossen. Nach etwa zwei Stunden konnte dann zunächst eine der beiden Start- und Landebahnen in Betrieb gehen, etwa eine Stunde später auch die zweite Bahn. Der Flughafensprecher sagte, dass es allerdings noch eine Weile dauern könne, bis sich der Verkehr am Samstag normalisiere.

Die sogenannte Letzte Generation hatte auf dem Netzwerk X (ehemals Twitter) mitgeteilt, dass sich insgesamt sechs Personen in Zweiergruppen an unterschiedliche Stellen des Münchner Flughafens gesetzt hätten. Zahlreiche Polizeibeamte und Feuerwehrkräfte waren vor Ort, um die Aktivisten zu entfernen.

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Klimaaktivisten schneiden Zaun an vier Stellen gleichzeitig auf

Der Sprecher der Bundespolizei sagte, dass zunächst acht Personen an vier unterschiedlichen Stellen zeitgleich auf das Gelände gelangen wollten. Die Männer und Frauen hätten sich durch den Sicherheitszaun des Flughafens geschnitten. Zwei der Aktivisten hätten noch im Bereich des Zaunes festgenommen werden können, die anderen seien weiter in den Innenbereich gekommen.

Wie der Flughafensprecher erklärte, waren morgens ab 5 Uhr zunächst nur geplante Landungen in München betroffen, weil Starts erst ab 6 Uhr stattfinden dürften. In der ersten Betriebsstunde seien acht Maschinen zu anderen Flughäfen umgeleitet worden.

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Letzte Generation wollte Ferienbeginn am Airport München stören

Mitglieder der Letzten Generation hatten nach eigenen Angaben geplant, auf das Gelände des Flughafens zu gelangen, um mindestens eine der beiden Start- und Landebahnen zu blockieren. Damit wollten sie den beginnenden Reiseverkehr zum Start der Pfingstferien stören.

Hintergrund der Protestaktion sei, dass der Flugverkehr knapp zehn Prozent der deutschen Verantwortung für die Erderhitzung ausmache. Die Flugbranche werde durch den Verzicht auf Kerosin- und Mehrwertsteuer vom Staat subventioniert, kritisierten die Aktivisten. Sie fordern ein entschiedeneres Durchgreifen der Politik angesichts des Klimawandels.

In der Vergangenheit hatte die Gruppe bereits ähnliche Aktionen an mehreren deutschen Flughäfen durchgeführt, etwa in Berlin, Hamburg und Düsseldorf. In München gab es bereits im Dezember 2022 eine Blockade am Airport. Damals konnte deswegen nach Behördenangaben ein Flugzeug, das einen Notfallpatienten an Bord hatte, erst mit 20-minütiger Verspätung am Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt landen. (dpa/bst)