Motorrad-Ikone macht SchlussValentino Rossi hört zum Saisonende auf

Valentino Rossi stellt das Motorrad am Saisonende nach 27 Jahren im Zweirad-Zirkus ab. "Ich habe entschieden, am Ende der Saison aufzuhören. Es ist schwierig, ein sehr trauriger Moment", sagte Rossi auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz vor dem Großen Preis der Steiermark in Spielberg/Österreich. Die MotoGP verliert damit ihren absoluten Superstar und größtes Zugpferd. Rossi bleibt der Szene aber in anderer Funktion erhalten: Er wechselt hinter die Boxenmauer, ist künftig mit seinem eigenen Team in der Motorrad-Königsklasse am Start.
Neun Weltmeister-Titel, 115 GP-Siege
Der Sonnyboy aus dem Örtchen Tavullia nahe Rimini wollte 2022 nur weiterfahren, wenn er konkurrenzfähig ist. Nach der Sommerpause steht der Yamaha-Pilot mit 17 Punkten auf Platz 19 im Klassement. Der bislang letzte Sieg gelang der Ausnahmeerscheinung am 25. Juni 2017 in Assen/Niederlande. Rossi, das Gesicht der MotoGP, kann schon länger nicht mehr mithalten.
Früher dominierte er nach Belieben. "The Doctor" stieg 1996 mit Aprilia in die WM ein. Schon im zweiten Jahr wurde er 125er-Weltmeister (1997), es folgten Titel bei den 250ern (1999) und 500ern (2001), danach triumphierte Rossi sechsmal in der MotoGP (2002-2005, 2008, 2009). Er wurde in jeder Klasse, in der er antrat, mindestens einmal Champion.
Mehr Grand-Prix-Siege als Rossi (115) holte nur sein Landsmann Giacomo Agostini (122). Bei bislang 423 Starts stand Rossi 235 Mal auf dem Podium. Neun Rennen bleiben der berühmten Nummer 46, um noch einmal auf das Treppchen zu kommen. (sid/mar)


