Sie wurde durch ein Youtube-Video weltberühmt
Lizzie hielt Mobbing-Attacken stand - jetzt zieht ihr Corona den Boden unter den Füßen weg

Mitte der 2010er-Jahre wurde Lizzie Velasquez aus Austin (Texas) schlagartig weltberühmt: Die junge Frau, die an einem seltenen Progerie-artigen Syndrom leidet, wurde 2006 in einem millionenfach aufgerufenen Mobbing-Video als "hässlichste Frau der Welt" beschimpft - und sogar mit dem Tod bedroht. Was andere Menschen kaum verkraftet hätten, wandelt Lizzie in unglaubliche Stärke um: Sie geht studieren, schreibt Bücher, betreibt erfolgreiche Social-Media-Kanäle, hält Motivationsvorträge - schließlich wird sogar eine filmische Dokumentation über ihr Leben gedreht. Doch jetzt meldet sich Lizzie auf ihrer Instagram-Seite mit einer traurigen Botschaft zu Wort: "Ich brauche Hilfe!"
Lizzies ungewöhnliche Geschichte und wie sie es geschafft hat, aus ihrer seltenen Erkrankung beeindruckend viel Kraft zu ziehen, sehen Sie im Video (Archiv, 2015):
Corona-Pandemie hat Lizzie sehr einsam gemacht
Der Grund für Lizzies Hilfeschrei ist die Corona-Pandemie. Denn aufgrund ihrer Erkrankung muss die jetzt 32-Jährige sich strikt vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen. Die Folge: Lizzie muss sehr viel Einsamkeit ertragen – mehr als sie verkraften kann. „So lange alleine zu sein in der Pandemie hat micht gebrochen“, schreibt Lizzie bei Instagram. „Ich wurde so gut darin, mit mir selbst zu sprechen, wenn ich mich alleine, ängstlich oder gestresst fühlte.“ Da sie aber wusste, dass alle anderen auch mit der Pandemie kämpften, wollte sie keinem zur Last fallen. Aber alles, was sie geplant hatte, stand normalerweise auf einem festen Fundament. Aber jetzt hat es „viele Risse bekommen“, so Lizzie.
Lese-Tipp: Als „hässlichste Frau der Welt“ betitelt – das war Lizzies Appell an ihre Hater
Die Aktivistin und Autorin will ihr Haus verkaufen
Angesichts neuer Covid-Wellen hat sie einen Entschluss gefasst: „Ich werde mein Haus verkaufen und mit meinen Hunden wieder bei meinen Eltern einziehen – ich schiebe meinen Stolz jetzt beiseite“, erklärt sie dort, „ich weiß, dass diese Entscheidung mir auf lange Sicht hilft.“ Lizzie ist erleichtert, denn es hat ihr viel Kraft abverlangt, diese Zeilen zu schreiben, wie sie zugibt. „Meine Gefühle überwältigen mich, aber die Erleichterung, die ich verspürte, als ich die Worte aussprach, haben schon einen großen Unterschied gemacht“, sagt sie in ihrem Channel. Sie weiß: Sie hat eine großartige Familie, viele Fans und Freunde, auf die sie sich verlassen kann. (ija)