MMA-Popeye spritzte sich seine "Mega-Muckis"Was ein Arzt zum Vaseline-Wahnsinn sagt

MMA-Popeye Kirill Tereshin
Kirill Tereshin ist als MMA-Popeye bekannt, weil er riesige Oberarme hat.
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Der Russe Kirill Tereshin, bekannt als „Popeye“ in der Mixed-Martial-Arts-Szene (kurz: MMA), spritzte sich so lange Vaseline, bis seine Arme zu platzen drohten. Jetzt soll der Fremdkörper raus aus seinem Körper, die Prozedur bringt erhebliche Risiken mit sich. RTL-Medizinexperte Dr. Christoph Specht spricht im Interview über den Vaseline-Wahnsinn und erklärt, wieso die Prozedur so gefährlich ist.

Ein Fremdkörper im eigenen Körper

Ein Oberarmumfang von 60 Zentimetern – Kirill Tereshin hat sich seinen Traum von den riesigen Oberarmen mit Vaseline-Injektionen erfüllt. Doch der vermeintliche Traum wurde immer mehr zum Alptraum. Der junge Russe bekam Schmerzen, das Gewebe in seinen Armen veränderte sich immer mehr.

„Die Vaseline ist im Körper ein Fremdkörper“, erklärt Specht im RTL-Interview. Sie nehme Platz ein, fordere viel Raum im Körper – was dann zu gesundheitlichen Problemen führt.„Das ist alles hoch gefährlich“, warnt der Mediziner, „weil Vaseline im Körper nicht abbaubar ist. Unser Körper mag aber keine Fremdkörper und versucht deshalb, diesen abzubauen – weil Vaseline aber Paraffine enthält und kein Naturprodukt ist, ist das nicht möglich.“

Die Vaseline hat also Tereshins Oberarme aufgepumpt – aber auf die denkbar schlechteste Art und Weise. „Man sieht, dass das kein natürlicher Muskel ist. Und es wird dadurch natürlich auch kein Muskel aufgebaut“, erklärt Specht. Viel mehr lagere sich die Vaseline einfach im Körper ab und werde mit der Zeit hart.

„Der Körper wehrt sich dann auf Dauer dagegen, das kann dann zu starken Reaktionen wie Entzündungszeichen führen“, so der Mediziner weiter.

Genau deshalb verwende man Vaseline auch nicht bei Schönheits-Operationen, sondern andere „Filler“ wie zum Beispiel Hyaluronsäure.

Letzte Chance ist eine Operation

Auch Tereshin kämpft mittlerweile mit Entzündungsreaktionen, weil sein Körper gegen die injizierte Vaseline ankämpft. Die einzige Lösung: eine Operation, bei der das betroffene Gewebe entfernt wird. Doch das ist nicht ungefährlich.

„Die Gefahr ist natürlich, dass es zu bleibenden oder weiteren Verunstaltungen kommt“, erklärt Specht. „Und natürlich sind auch Verletzungen von Nerven oder Gefäßen bei einer Operation möglich.“

Sollte ein Arzt einen Nerv im Arm treffen, bestünde das Risiko, dass der 24-Jährige seinen Arm danach nicht mehr bewegen kann. Auch Infektionen sind bei einer OP immer eine reale Gefahr. „Ich kann nur extremst davor warnen, sich Vaseline zu spritzen“, sagt Specht.

Tereshin bereut seinen Muskel-Wahn mittlerweile zutiefst.