„Wir sind uns in die Arme gefallen"Mit Stammzellen-Spende: Jonathan (23) aus Hessen rettet kanadischem Minister LeBlanc das Leben

Jonathan Kehl mit Minister Dominic LeBlanc und Premierminister Justin Trudeau / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/16259 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
Premierminister Justin Trudeau, Jonathan Kehl und Minister Dominic LeBlanc (v.l.) bei ihrem Treffen in Kanada.
Adam Scotti _ PMO, DKMS gemeinnützige GmbH

Jonathan Kehl (23) aus Bad Hersfeld in Hessen ist unverhofft zum Lebensretter geworden. Denn er rettete einem hochrangigen kanadischen Politiker mit einer Stammzellenspende das Leben: Dominic LeBlanc. Der hat den deutschen Studenten als Dank zu sich nach Kanada eingeladen. Der Beginn einer innigen Beziehung zwischen Kehl und LeBlanc.

In der Schule registriert – dann Lebensretter

Als Dominic LeBlanc 2019 die Diagnose Non-Hodgkin-Lymphom erhalten hatte, änderte sich schlagartig das Leben des heute 54-jährigen Politikers. Nur eine Stammzellenspende konnte den Mann aus Ottawa retten. Und das Schicksal meinte es gut mit LeBlanc.

„Der Hämatologe, der auf der Station im Krankenhaus arbeitete, kam ins Zimmer und sagte: ‘Willkommen zu Ihrem zweiten Geburtstag.’ Und ich werde den Augenblick nie vergessen, als die Krankenschwester ins Zimmer kam und mir den Beutel mit den Stammzellen zeigte“, erinnert sich LeBlanc heute zurück.

Seine Rettung hat der Kanadier Jonathan Kehl aus Bad Hersfeld zu verdanken. Der damals 17-Jährige hatte sich bei einer Registrierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in seiner Schule registrieren lassen. Zwei Jahre später erhielt er die Nachricht, seine Stammzellen können einem Patienten oder einer Patientin helfen. Für Jonathan war klar, dass er seine Zellen spenden würde, um zu helfen. In 90 Prozent der Fälle werden aktuell die benötigten Stammzellen aus der Blutbahn entnommen. „Ich wurde an eine Maschine angeschlossen und die Stammzellen aus meinem Blut gefiltert“, erzählt Jonathan.

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Jonathan lernt sogar den kanadischen Premierminister kennen

Im Herbst 2021 erreichte Jonathan ein Schreiben aus Kanada, in dem sich Dominic LeBlanc bei ihm bedankte – auf Deutsch. Er hatte den Brief extra übersetzen lassen. Kurze Zeit später lernten die beiden einander via Zoom kennen, LeBlanc lud Jonathan nach Kanada ein. Dort angekommen, wurde es sofort emotional: „Wir sind uns in die Arme gefallen und es war direkt eine Verbindung zwischen uns. Es fühlt sich an, als ob wir uns schon ewig kennen“, beschreibt Jonathan die erste Begegnung.

Neben Familie und Freunden des Politikers lernte Jonathan auch Arbeitskollegen kennen – sogar den kanadischen Premierminister Justin Trudeau. „Wir haben uns über meine Spende unterhalten und er hat sich sehr herzlich bei mir dafür bedankt“, blickt Jonathan zurück.

Dem Bad Hersfelder ist es ein Anliegen, auf die Arbeit der DKMS aufmerksam zu machen und Menschen zur Registrierung zu motivieren. „Die Stammzellspende ist das Beste, was ich jemals gemacht habe und ich würde es immer wieder tun. Ich kann nur jeden dazu ermutigen, sich registrieren zu lassen und vielleicht schon bald ebenfalls jemandem zu helfen“, sagt Jonathan heute. Und Dominic LeBlanc ist „einfach unendlich dankbar“. (dpa/jak)