Milchschorf: Ursachen, Anzeichen und Behandlung der Hautkrankheit bei Babys

Ein Baby mit Milchschorf wird an den Armen von seiner Mutter festgehalten
So können Sie Milchschorf bei ihrem Baby behandeln
Getty Images/iStockphoto, ChristinLola

Milchschorf: Hautkrankheit bei Kleinkindern

Auf dem Kopf Ihres Babys hat sich plötzlich eine gelbliche, schuppige Schicht ausgebreitet? Dann ist es möglich, dass es unter Milchschorf leidet. Wie Sie die Hautkrankheit noch erkennen können und wie sie behandelt werden sollte, erfahren Sie hier.

Was ist Milchschorf und warum bekommen Babys ihn?

Milchschorf ist eine Hautkrankheit, die meist bei Babys zwischen drei bis sechs Monaten auftritt. Er ist häufig ein Vorbote für Neurodermitis beim Baby und es wird vermutet, dass erbliche Veranlagung verantwortlich für die Entwicklung des juckenden Hautausschlags ist. Auch haben Kinder mit Milchschorf ein erhöhtes Risiko später an Allergien wie zum Beispiel Heuschnupfen zu erkranken. Auch Asthma tritt bei betroffenen Kindern häufiger auf. Eine Kombination aus Neurodermitis, Asthma und Allergien nennt man atopischen Formenkreis.

In einigen Fällen zieht Milchschorf aber auch keine der genannten Krankheiten nach sich und klingt nach den ersten Lebensjahren wieder ab.

Symptome für Milchschorf

Erste Anzeichen für Milchschorf kann ein Hautausschlag am Kopf sein, der gerötet ist und mit Knötchen und Schuppen einhergehen kann. Im weiteren Verlauf bilden sich gelbe oder bräunliche Ekzeme, die sich zunächst vor allem auf der Kopfhaut, den Wangen und der Stirn des Babys ausbreiten. Später können auch Oberkörper, Arme und Beine betroffen sein.

Ein weiteres Symptom ist, dass Milchschorf einen starken Juckreiz auslöst, was für das Baby äußerst unangenehm sein kann. Vor allem sehr junge Babys reagieren hier häufig mit Unruhe und Jammern.

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Vorsicht Verwechslungsgefahr: Milchschorf und Kopfgneis

Sie haben die Befürchtung, dass Ihr Baby an Milchschorf leiden könnte? Gehen Sie zunächst sicher, dass es sich nicht um den vergleichsweise harmlosen Kopfgneis handelt. Kopfgneis entsteht durch eine Überfunktion der Talgdrüsen beim Baby, die meist in den ersten drei Monaten auftritt und einen gelben Schorf auf der Kopfhaut des Babys mit sich bringt.

Milchschorf und Kopfgneis, das sind die Unterschiede: Bei beiden Hautkrankheiten bildet sich eine gelbe, schuppige Krustenschicht auf der Kopfhaut des Babys im Bereich der großen Fontanelle (oberhalb der Stirn). Beim Kopfgneis sind die Schuppen fettig und eher klein. Zudem ist diese Hautveränderung harmlos, es wird Ihr Baby in keiner Weise stören, da er keinen Juckreiz oder Schmerzen auslöst.

Milchschorf behandeln und was man sonst noch tun kann

Wie kann ich Milchschorf behandeln? Diese Frage lässt sich nicht verallgemeinernd beantworten. Eine Standardtherapie gibt es für Milchschorf leider nicht.

Milchschorf behandeln: Am besten ölen Sie die betroffenen Stellen mit einem milden Babyöl oder ein paar Tropfen Olivenöl ein. Das Ganze dann etwa zwei Stunden einwirken lassen und dann auswaschen. Anschließend können Sie mit einem speziellen Baby-Kamm vorsichtig die abgelösten Schuppen herauskämmen. Außerdem können Sie ruhig ein Babyshampoo benutzen, dadurch lösen sich auch schon viele Schuppen von selbst.

Wichtig ist in erster Linie, dass Sie sehr schonende Pflegeprodukte ohne Zusatzstoffe verwenden, da diese die empfindliche und trockene Haut sonst noch zusätzlich reizen können.

Milchschorf entfernen: So groß die Versuchung auch sein mag - kratzen Sie die Schuppen nicht vom Kopf des Babys. So könnten sich wunde Stellen entwickeln, die sich möglicherweise entzünden. Durch regelmäßige Pflege werden sich die Schuppen von alleine ablösen.

Den Juckreiz lindern: Um den Juckreiz zu lindern, den die Ekzeme auslösen, können Sie sich in der Apotheke Salben und Gels besorgen. Lassen Sie sich hier ausführlich von Ihrem Apotheker beraten.

Um zu verhindern, dass sich Ihr Baby unkontrolliert kratzt und sich gegebenenfalls entzündliche Verletzungen zufügt, können Sie ihm Handschuhe oder einen Neurodermitisanzug anziehen. Das bietet sich vor allem nachts an, wenn Sie kein Auge auf Ihr Kleines haben.

Mit Milchschorf auf jeden Fall zum Arzt

Haben Sie die Vermutung, dass Ihr Baby an Milchschorf leidet, sollten Sie nicht zögern zum Arzt zu gehen. Er kann durch verschiedene Untersuchungen feststellen, ob es sich tatsächlich um Milchschorf oder vielleicht nur um den harmlosen Kopfgneis handelt.

Außerdem gibt es die Möglichkeit mit einer sogenannten Lichttherapie den Milchschorf zu behandeln. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Arzt informieren, ob diese Behandlung vielleicht eine Option für Ihr Kind ist.

Wenn Sie noch mehr über die Entwicklung Ihres Babys erfahren möchten und auf Neues und alle Eventualitäten vorbereitet sein möchten, hat das Eltern- und Familienportal 'Hallo Eltern' zum Thema Wachstumsschub beim Baby von der 5. bis zur 55. Woche eine sehr gute Übersicht erstellt.

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