Mikrochip zur Verhütung: Hormon-Chip soll vor Schwangerschaft schützen

Mikrochip zur Verhütung: Hormon-Chip soll vor Schwangerschaft schützen
Verhütungsmittel der Zukunft? US-Forscher haben einen Mikrochip entwickelt, der Frauen unter die Haut gepflanzt wird und regelmäßig Hormone abgibt, die den Eisprung verhindern.
picture alliance / dpa

Mikrochip soll Verhütung erleichtern

Kondome, Pille, Spirale: Verhütungsmittel gibt es viele, doch genauso zahlreich sind die Nebenwirkungen der verschiedenen Mittel und Methoden. Nun versprechen US-Forscher Abhilfe: Sie haben einen Mikrochip entwickelt, der bis zu 16 Jahre lang vor einer Schwangerschaft schützen soll.

Der Mikrochip wurde von Forschern am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA entwickelt. Er ist in etwa so groß wie eine Briefmarke und wird unter die Haut implantiert. Frauen haben die Wahl, ob der Chip am Oberarm, Bauch oder Po eingepflanzt werden soll. Einmal aktiviert, gibt er täglich eine genau dosierte Menge eines synthetischen Gestagens ab, das auch in Antibabypillen oder Spiralen zum Einsatz kommt. Die Abgabe wird durch eine kleine Uhr sowie einen Computer auf dem Chip gesteuert.

Kaum Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen Verhütungsmitteln

Durch die exakte Hormondosierung sollen die Nebenwirkungen minimiert werden. Ein weiterer entscheidender Vorteil gegenüber ähnlichen Verhütungsmitteln wie beispielsweise Hormonstäbchen oder Spirale ist dieser: Per Fernbedienung kann die Hormonausschüttung des Mikrochips abgeschaltet werden, wenn die Frau schwanger werden will. Allerdings müssen beim Ein- und Abschalten des Chips die monatlichen Zyklen eingehalten werden – ebenso wie bei der Einnahme der Pille.

Die Idee für den Chip soll übrigens Microsoft-Gründer Bill Gates gehabt haben. Die „Bill & Melinda Gates Foundation“, die sich für globale Entwicklung, Gesundheit und Bildung einsetzt, unterstützt das Projekt. Der Chip soll nämlich nicht Frauen in den westlichen Ländern die Verhütung erleichtern und die Kosten dafür senken, sondern auch in Entwicklungsländern zur Verhütung eingesetzt werden. Dort sind Verhütungsmittel nach wie vor rar.

Laut den Forschern sind Ängste wie die, dass der Chip gehackt werden könnte, unbegründet. Eine Verschlüsselung verhindere die Manipulation des Chips sowie die Auslesung der Daten. Der Chip soll ab dem Jahr 2018 im Handel erhältlich sein.