"Lästiger Teufel" im Urwald von Yucatán

Mexikanischer Präsident postet rätselhaftes Dschungel-Foto: Ist das eine Maya-Elfe?

Mexican President, Lopez Obrador Morning Briefing Conference February 23, 2023. Mexico City, Mexico. Mexico s President, Andres Manuel Lopez Obrador, gestuculates during his daily press conference at Treasury Hall of the National Palace. During his act, Lopez Obrador, response questions from media. On February 23, 2023 in Mexico City. Photo by Alex Dalton/ Eyepix Group Copyright: xAlexxDaltonx/xEyepixxGroupx AD_230220231
Andrés Manuel Lopez Obrador, Präsident von Mexiko, hat ein merkwürdiges Foto aus dem Dschungel gepostet.
www.imago-images.de, IMAGO/Eyepix Group, IMAGO/Alex Dalton / Eyepix Group

Mexikos Präsident sieht Elfen. Ja, richtig gehört. Andrés Manuel Lopez Obrador hat auf seinem Twitter-Account ein Foto veröffentlicht, das ein Fabelwesen zeigen sollen. Dazu schrieb er: „Ich teile zwei Fotos einer Überwachungskamera [...] eine nahm anscheinend einen Aluxe auf.“

Überwachungskamera soll Maya-Elf gefilmt haben

Am Wochenende postete Mexikos Präsident die unheimlichen Dschungelfotos bei Twitter. Glaubt man dem Politiker, soll darauf ein mythischer Maya-Elf zu sehen sein. Konkret handle es sich dabei um einen „Aluxe“ – ein Wesen, das aus der alten Maya-Folklore stammt. Die Geschöpfe sollen gerade einmal kniehoch wachsen und Unruhestifter sein.

Laut vermeintlicher Expertenseiten leben sie in Wäldern, Höhlen und überall, wo es Nahrung und Wasser gibt. Vielleicht auch im Dschungel von Yucatán? Dort soll einer von Lopez Obradors Ingenieuren den Aluxe auf Überwachungsaufnahmen entdeckt haben, das berichtet die „Mexican Post“. Seine Arbeiter sollen dort gerade an einer Zuglinie für Touristen arbeiten.

Die Aufnahmen stammten von einer Überwachungskamera der Maya-Zugarbeiten, schrieb der Präsident. Außerdem weist er auf die Fotografie einer Skulptur in Ek Balam – einem ehemaligen Zentrum der Maya auf der Halbinsel Yucatán – hin. Das Bild zeige eine alte „Abbildung des lästigen kleinen Teufels“.

Lese-Tipp: Sie schiebt es auf den Elfen! Mutter spielt Sohn Weihnachts-Streich

Ek Balam ist eine Maya-Stätte mit mehreren Gebäuden und einem Friedhof, die 170 Kilometer entfernt von der Küstenstadt Cancún im Urwald liegt. Übersetzt bedeutet der Name „Schwarzer Jaguar“ oder „Stern Jaguar“.

Twitter-Nutzer machen sich über Lopez Obradors Elfen lustig

Bei Twitter ist unterdessen eine wilde Diskussion über den „Aluxe“ losgebrochen. Während es einige für möglich halten, dass es sich bei dem Wesen auf dem Foto tatsächlich um eine Elfe handelt, verspotten andere den Präsidenten. Sie werfen ihm vor, das Bild existiere schon seit zwei Jahren und stamme eigentlich aus Thailand.

Und tatsächlich: RTL-Verifizierungsexperte Burak Kahraman fand das Foto in einem Tweet aus dem Jahr 2021. Demnach soll es aus der Stadt General Terán in Mexiko stammen. Der Ort ist mehr als 2.000 Kilometer von Ek Balam entfernt.

Eine Nutzerin lästert: „Es ist ein Waschbär mit einer Tüte auf dem Kopf.“ Ein anderer sagt: „Das ist das Niveau des Präsidenten, er macht sich jeden Tag lächerlich.“

Lese-Tipp: Tödlicher Aberglaube: In diesem Dorf finden "Hexen" Schutz vor eigener Familie

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Lopez Obrador - Maya-Fan wird im eigenen Land verachtet

26.02.2023, Mexiko, Mexiko-Stadt: Regierungskritische Demonstranten protestieren gegen die geplanten Reformen der Wahlbehörde. Der Kongress verabschiedete auf Initiative des populistischen Präsidenten Lopez Obrador eine Reform, die die unabhängige Wahlbehörde drastisch verkleinert und ihr Budget kürzt. Nach Ansicht der Opposition wird dadurch die Organisation von freien Wahlen gefährdet. Foto: Fernando Llano/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Am Wochenende fanden Proteste gegen die geplante Reform der Wahlbehörde in Mexiko statt.
FLL oja pat, dpa, Fernando Llano

Lopez Obrador ist im eigenen Land nicht sehr beliebt. Erst am Sonntag demonstrierten Zehntausende Menschen in Mexiko gegen eine Reform, die den Einfluss der unabhängigen Wahlbehörde (INE) drastisch beschneiden soll. Die Erneuerung war vom Präsidenten persönlich angestoßen worden. Dem linksgerichteten Nationalisten sind in seinen bisher Jahren als Staats- und Regierungschef immer wieder autokratische Tendenzen vorgeworfen worden. (dky)