Kein Spiel mehr für Fenerbahce?
Was hinter dem Özil-Aus steckt

Die heiße Liebe zwischen Mesut Özil und Fenerbahce Istanbul ist schon wieder erkaltet. Der Türkei-Hammer am Donnerstag: Der Club suspendiert den Ex-Nationalspieler bis auf Weiteres. Grund dafür soll eine Auswechslung gewesen sein.
Ansage nach Auswechslung
Anfang 2021 kam Mesut Özil mit viel Jubel und Euphorie zu Fenerbahce Istanbul. Ein Jahr später ist davon nicht mehr viel übrig. Das Spiel am Sonntag war wohl das letzte von Özil im Trikot des türkischen Traditionsclubs.
Beim 2:1 gegen Konyaspor am Sonntag wurde der 33-Jährige nach der ersten Halbzeit ausgewechselt. Wie die türkische Agentur „DHA“ berichtet, rief Özil seinem Trainer Ismail Kartal entgegen: „Ich hätte länger auf dem Platz bleiben können. Ich versuche, einen Beitrag zu diesem Team zu leisten.“ Klare Ansage an den Coach, der das nicht auf sich sitzen lassen wollte.
Nach Informationen der „Bild“ hat Özil in der Kabine seine Schuhe auf den Boden geschmissen und auf Deutsch gegen den Trainer geschimpft.
Neben Özil wurde auch dessen Mitspieler Ozan Tufan suspendiert. Gemeinsam mussten sie türkischen Medienberichten zufolge zum Rapport beim Management von Fenerbahce. Dort wiederholten sie ihre Vorwürfe, anschließend gab’s die Suspendierung.
Wieder geräuschvoller Abgang?
Längst wird spekuliert, dass Özil im Sommer seinen bis 2024 laufenden Vertrag in der Metropole am Bosporus auflösen will und einen baldigen Wechsel in die USA anstrebt.
Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Karriereabschnitt des Weltmeisters von 2014 geräuschvoll zu Ende geht. Vor der verkorksten WM 2018 in Russland war er wegen seiner Fotos mit dem türkischen Staatschef Erdogan in die Kritik geraten. Nach dem Turnier trat er aus der deutschen Nationalmannschaft zurück und kritisierte den Umgang mit sich.
Auch sein Abschied aus London verlief wenig harmonisch. Für die Saison 2020/21 hatte der Londoner Verein den Ex-Profi von Schalke 04 und Werder Bremen schon nicht mehr für die Premier League und die Europa League gemeldet. Am Ende wollte Arsenal seinen Top-Verdiener so schnell wie möglich loswerden. Nun hat Fenerbahce möglicherweise Ähnliches vor. (msc/dpa)