Fünf Jahre nach Skandal-Foto

Wahlkampfhilfe: Özil posiert erneut mit Erdogan

ARCHIV - 14.05.2018, Großbritannien, London: Recep Tayyip Erdogan (r), Staatspräsident der Türkei, hält zusammen mit Fußballspieler Mesut Özil vom englischen Premier League Verein FC Arsenal, ein Trikot von Özil. (zu dpa: «Wahlkampfhilfe für Erdogan: Özil postet wieder Foto mit Präsidenten») Foto: -/Pool Presdential Press Service/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Schon 2019 posierte Mesut Özil (l.) mit Recep Tayyip Erdogan.
dpa, -

2018 war es der große Aufreger im deutschen Fußball: Vor der WM in Russland zeigte sich der damalige deutsche Nationalspieler Mesut Özil auf einem Bild mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Es folgte ein Shitstorm und der anschließende Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Kurz vor der Wahl in der Türkei steht Özil erneut fest an Erdogans Seite.

„Wir sind immer bei Ihnen, Herr Präsident“

Am Sonntag könnte es für Erdogan eng werden. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu liegt in den meisten Umfragen vorn, es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf Rennen ab. Doch die treue Unterstützung von Mesut Özil kann sich Erdogan sicher sein.

Fünf Jahre nach seinem umstrittenen Foto hat der frühere Weltmeister Özil unmittelbar vor der Wahl in der Türkei erneut ein Bild mit dem türkischen Präsidenten veröffentlicht. Auf seinem verifizierten Instagram- und seinem Twitter-Account postete der 34 Jahre alte Weltmeister von 2014 in der Nacht zu Samstag ein Foto, auf dem er dem ernst schauenden Erdogan lächelnd die Hand drückt; Özil schrieb dazu: „Wir sind immer bei Ihnen, Herr Präsident.“ Auf Instagram postete er noch ein weiteres Bild mit Erdogan. Seinen Followern scheint das Bild zu gefallen, Özil bekam über 120.000 Likes.

Mesut Özil: Geräuschvoller Rücktritt aus DFB-Team

Erdogan ist seit 2014 Präsident und hat seit der Einführung eines Präsidialsystems 2018 so viel Macht wie nie zuvor. Er kann weitgehend am Parlament vorbei regieren. Kritiker befürchten, dass das Land mit rund 85 Millionen Einwohnern vollends in die Autokratie abgleiten könnte, sollte Erdogan erneut gewinnen. Die Opposition will zum parlamentarischen System zurückkehren.

Bei seinem geräuschvollen Rücktritt aus der Nationalmannschaft nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 hatte Özil die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes massiv kritisiert. Vor der Endrunde war der gebürtige Gelsenkirchener selbst wegen seiner Fotos mit dem türkischen Staatschef Erdogan kritisiert worden. Der 92-malige deutsche Nationalspieler, der zuletzt in der Türkei bei Basaksehir Istanbul aktiv war, hatte seine Karriere vor knapp zwei Monaten offiziell beendet. (dpa/nie)