Fenerbahce hat nur Mini-Chancen
Schafft Özil noch die Titel-Sensation?

Seit 2014 durfte er sich schon nicht mehr „Meister“ nennen! Vor sieben Jahren gewann Mesut Özil mit der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien den WM-Titel und war Weltmeister. Seither gab es kaum noch große Erfolge für den heute 32-Jährigen. Dreimal wurde er mit Arsenal London Pokalsieger – aber Meisterschaften? Fehlanzeige! Und dass sich das in diesem Jahr ändert, ist ziemlich unwahrscheinlich – aber noch möglich.
Erster Assist, aber ganz bittere Niederlage
Als Özil am Anfang des Jahres von Arsenal zu Fenerbahce Istanbul wechselte, machte der Club eine riesige Willkommens-Show aus seiner Ankunft. Und man konnte nur erahnen, wie groß das Tamtam gewesen wäre, wenn wir nicht in Pandemie-Zeiten leben würden. Ein einstiger Weltstar bei Fener, dem türkischen Top-Club, der aber schon seit 2014 keinen nationalen Titel gewonnen hat – was Özil ändern sollte.
Doch so ganz passt es noch nicht. Özil, der in Istanbul glücklich mit seiner Frau Amine Gülse und Tochter Eda (1) lebt, kam verletzungsbedingt nur in zehn von 20 Ligaspielen zum Einsatz, am vergangenen Wochenende war er erstmals an einem Tor beteiligt, er bereitete beim 1:2 gegen Sivasspor den einzigen Fenerbahce-Treffer vor. Ein persönliches Erfolgserlebnis, aber ein Misserfolg des Teams, der richtig wehgetan hat.
Denn aufgrund der Niederlage ist der Meistertitel für Fener so gut wie futsch. Bei einem Sieg wären Özil und Co. dagegen einen Spieltag vor Schluss Tabellenführer. Doch noch gibt es eine kleine Chance – aber dafür müssen sowohl die beiden Erstplatzierten Besiktas und Galatasaray im letzten Spiel patzen. Und das ist angesichts der eher schwächeren Gegner Göztepe (10., gegen Besiktas) und Malatyaspor (14., bei Galatasaray) doch eher nur eine theoretische Möglichkeit.
"Es kann immer alles passieren!"
Fenerbahce und Özil müssen also wohl eher aus der Ferne zusehen, wie die beiden Lokalrivalen den Titel unter sich ausmachen werden. „Zum letzten Spieltag werden die Teams unter Hochspannung antreten. Wir erleben eine Saison, in der immer alles passieren kann. Ich weiß gerade nicht, ob ich bisher so einen letzten Spieltag mit vielen Varianten erlebt habe. Egal, ob am letzten Spiel oder vor drei Spieltagen: Wichtig ist, am Ende Meister zu sein“, sagte Gala-Trainer Fatih Terim vor dem Showdown in der türkischen Liga.
Bei dem sind Özil und Co., die gegen Kayserispor antreten, zwar krasser Außenseiter. Aber warum sollte diese verrückte Saison in der Türkei nicht auch ein verrücktes Ende haben? (sho)