Verfolger stürzt auf der Abfahrt
MEGA-Geste vom Tour-Leader: Vingegaard wartet auf Pogacar

Heikle Szenen bei der Tour de France – mit einem tollen Fairplay-Happy-End. Auf der Abfahrt vom Col de Spandelles bei der 18. Etappe stürzt der Slowene und Tour-Favorit Tadej Pogacar. Der Tour-Führende Jonas Vingegaard, Träger des Gelben Trikots, reagiert mit einer tollen Geste.
Vingegaard wartet auf seinen Rivalen
Schreck-Sekunde für Rad-Star Tadej Pogacar. Die gefährliche Abfahrt vom Col de Spandelles in den Pyrenäen wird dem Slowenen zum Verhängnis, er stürzt nach einem Verbremser in einer Kurve in den Schotter. Vor ihm fuhr zu diesem Zeitpunkt Tour-Leader Vingegaard. Die beiden kämpfen um den Sieg der Frankreich-Rundfahrt. Vingegaard liegt 2 Minuten und 18 Sekunde vor Pogacar, der auf dieser Etappe unbedingt angreifen musste.
Der Däne entschied sich fürs Fairplay statt selbst aufs Tempo zu drücken, machte infolgedessen langsam und wartete auf Pogacar. Als der Verfolger zu ihm aufschloss, gab’s einen kurzen Handshake und eine Nachfrage zur Gesundheit.
Pogacar konnte zunächst weiterfahren, an seiner Hose und Trikot waren Spuren des Sturzes zu sehen.
Wie einst Ulle
Die Aktion erinnerte an Jan Ullrich, der 2003 nach einem Sturz seines Erzrivalen Lance Armstrongs bei der letzten Pyrenäen-Etappe auf den Amerikaner wartete. Kurz darauf attackierte Armstrong wieder – und fuhr Ullrich davon.
Das gelang Pogacar nicht. Vingegaard setzte beim Schlussanstieg der höchsten Kategorie nach Hautacam eine entscheidende Attacke und fuhr zum Etappensieg. Titelverteidiger konnte nicht mithalten, er kam 1:04 Minuten nach Vingegaard ins Ziel. Die Vorentscheidung im Kampf um die Tour-Krone. (msc)