Mechanische Verhütungsmethoden: Kondom, Diaphragma & Co.
Mechanische Methoden oder „Barrieremethoden“ sollen durch physische Barrieren den Kontakt von Sperma und Eizelle verhindern. Einige von ihnen (siehe z.B. Diaphragma) müssen mit chemischen Methoden zur Verhütung kombiniert angewendet werden.
1. Kondom
Wirkungsweise: das Kondom fängt das Sperma auf
Anwendung: Das Kondom wird vor dem Geschlechtsverkehr über den erigierten Penis gestreift und nach dem Samenerguss zügig wieder abgestreift
Vorteile: Keine hormonelle Belastung, Anwendung nur bei Bedarf, schützt auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Nachteile: Von vielen als störend empfundene Unterbrechung beim Sex, verlangt einige Übung, viele Anwendungsfehler möglich
Pearl-Index: 3-12
Kosten: durchschnittlich ca. 50 Cent pro Kondom
Für wen geeignet: für stillende Mütter, für Frauen ohne feste Beziehung, für Frauen mit wechselnden Sexualpartnern
Info: Beim Thema Verhütung wird die Zuverlässigkeit des Methoden mit dem sogenannten Pearl-Index bestimmt. Benannt ist diese Methode nach dem amerikanischen Biologen Raymond Pearl. Je niedriger der Pearl-Index ist, desto sicherer ist die Methode.
2. Femidom
Wirkungsweise: Das Femidom fängt das Sperma auf
Anwendung: Das Femidom wird vor dem Geschlechtsverkehr bis vor den Muttermund in die Scheide eingeführt und nach dem Verkehr wieder herausgezogen
Vorteile: Keine hormonelle Belastung, nur bei Bedarf bis zu 10 Stunden vorher anzuwenden, schützt auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Nachteile: Verlangt einige Übung, setzt gute anatomische Kenntnisse der Frau voraus
Pearl-Index: 3-7
Kosten: durchschnittlich ca. 1 Euro pro Femidom
Für wen geeignet: für stillende Mütter, für Frauen ohne feste Beziehung, für Frauen mit wechselnden Sexualpartnern
3. Diaphragma
Wirkungsweise: Eine speziell angepasste schalenförmige Kappe aus Silikon oder Latex sitzt über dem Muttermund und fängt das Sperma auf
Anwendung: Diaphragma/Portiokappe/Lea conceptivum wird frühestens zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr mit Sperma abtötendem Gel (Spermizid) bestrichen, in die Scheide eingeführt und frühestens 6-8 Stunden nach dem Verkehr wieder entfernt
Vorteile: Keine hormonelle Belastung, Anwendung nur bei Bedarf
Nachteile: Verlangt einige Übung, Anwendungsfehler möglich, Gel kann in der Scheide brennen
Pearl-Index: 3-18
Kosten: ca. 40 Euro für ein bis zwei Jahre, zusätzlich die Kosten für das Gel
Für wen geeignet: für stillende Mütter nach dem Wochenbett, für Frauen mit seltenen Sexualkontakten
4. Verhütungsschwamm
Wirkungsweise: dient als mechanische Barriere vor dem Muttermund und ist zusätzlich mit Spermizid getränkt
Anwendung: Der Schwamm aus Polyurethan wird frühestens zwei Stunden, spätestens 10 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr tief in die Scheide eingeführt und kann frühestens 6 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr wieder herausgenommen werden. Der Schwamm sollte längstens 12 Stunden in der Scheide verbleiben.
Vorteile: relativ leicht anzuwenden, keine hormonelle Belastung, Anwendung nur bei Bedarf
Nachteile: Das Spermizid kann die Scheidenschleimhaut reizen und Brennen verursachen, Bakterien und Viren können dann leichter in verletzte Schleimhaut eindringen, Fremdkörpergefühl
Pearl-Index: 5-10
Kosten: ca. 4 Euro pro Stück
Für wen geeignet: für stillende Mütter nach dem Wochenbett, für Frauen mit seltenen Sexualkontakten


