Deutsche Formel-1-Ambitionen
McLaren-Boss erteilt Audi klare Absage: "Stehen nicht zum Verkauf"

Schwerer Dämpfer für die Formel-1-Ambitionen von Autobauer Audi: McLaren-Boss Zak Brown hat den Ingolstädtern eine klare Abfuhr erteilt – zumindest was die offenbar anvisierte Totalübernahme des Teams angeht. „Nein, wir stehen nicht zum Verkauf“, sagte der McLaren-CEO auf eine entsprechende Frage am Rande der GP-Premiere in Miami. Gleichwohl bestätigte Brown, was im Fahrerlager seit Woche als offenes Geheimnis gilt: „Wir hatten Gespräche mit Audi.“
Einstiegt bei McLaren nur als Motorenpartner
Der deutsche Automobilhersteller möchte 2026 in die Königsklasse einsteigen und sucht dafür ein Team als Kooperationspartner – die favorisierte Variante: Eine 100-Prozent-Übernahme eines etablierten Rennstalls, der dann Audi heißen würden. Klar ist jetzt: Mit McLaren wird nur eine gleichberechtigte Partnerschaft möglich sein – als Motorenlieferant, dann etwa unter dem Namen McLaren-Audi. Damit hätte Brown dem Vernehmen nach kein Problem – über den Motorenpartner entscheide letztlich aber Teamchef Andreas Seidl.
Ein Verkauf komme aber auf keinen Fall in Betracht. „Wir sind McLaren F1. Das werden wir auch bleiben, und wir werden auch weiterhin Eigentümer des Rennteams bleiben“, betonte Brown selbstbewusst. Zumal sein Team nach zwischenzeitlichen finanziellen Problemen in der Vergangenheit nun wieder bestens dasteht – vor allem dank des Einstiegs von Investor MSP Sports Capital.
Audi weiter auf Brautschau
"Wir sind in einer wirklich starken Position“, so Brown – so stark, dass er sogar von der Rückkehr an die Spitze der Formel 1 träumt: „Unsere Anteilseigner nehmen signifikante Investments vor, um unser Team mit den Ressourcen auszustatten, die wir brauchen, um an die Spitze zurückzukehren. Wirtschaftlich betrachtet geht es uns sehr gut“, betonte der McLaren-Chef.
Der Kontakt zwischen Audi und McLaren ist laut Informationen von „Motorsport-Total.com noch nicht komplett abgebrochen worden. Doch offenbar wollen die Ingolstädter jetzt ersteimal bei anderen Teams sondieren, ob da die bevorzugte Variante Total-Übernahme möglich sein könnte. Als mögliche Kandidaten gelten Aston Marton, Williams oder Sauber/Alfa Romeo. (wwi)