Behörde: Seit Dienstag ist alles in OrdnungMaskenpflicht im Unterricht in Sachsen-Anhalt nicht umgesetzt: Nur ein Missverständnis?

Schoenebeck
An dieser Grundschule in Schönebeck gibt es Ärger um die Maskenpflicht.

Der Corona-Ärger an einer Grundschule in Sachsen-Anhalt – alles nur ein Missverständnis? Laut eines MDR-Berichtes hatten sich das Lehrerkollegium in Schönebeck geweigert, die Maskenpflicht im Unterricht durchzusetzen. Das klang nach Rebellion, doch wie das Schulamt nun mitteilt, stellt sich die Situation anders dar als angenommen. "Nach bisherigem Kenntnisstand hat die Schule die Maskenpflicht lediglich am vergangenen Montag und aufgrund eines Missverständnisses nicht umgesetzt", teilt die Behörde mit.
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"Von niemandem beabsichtigt, eine geltende Vorschrift zu missachten“

Weiter heißt es, der „in Sachsen-Anhalt geltenden und bindenden rechtlichen Vorgabe sei in der Vorwoche ein Appell an die Schulen vorausgegangen“, im Unterricht freiwillig Masken zu tragen. "Zu diesem Appell hatte sich das Kollegium in der bekannten Form verständigt", so die Behörde. "Es war also von niemandem beabsichtigt, eine geltende Vorschrift zu missachten.“

Seit Dienstag werde die Maskenpflicht an der Schule umgesetzt. Dabei sei die Schule "in den letzten Tagen eng vom Landesschulamt begleitet" worden.

RTL-Reporterin vor Ort: "Alle tragen Masken"

Schneemelcher
RTL-Reporterin Anne Schneemelcher

Auch RTL-Reporterin Anne Schneemelcher konnte bei einem Besuch in der Schule keine Unregelmäßigkeiten beobachten. Zwar wollte ihr niemand eine offizielle Stellungnahme geben, doch sie konnte einen Blick in mehrere Klassenzimmer werfen.. "Alle Kinder und Lehrer, die ich gesehen habe, trugen eine Maske."

Schneemelcher berichtet weiter, dass die Direktorin der Schule einer Lokalzeitung gesagt habe, dass Unterricht mit maskentragenden Kindern mehr oder weniger unmöglich sei. Man könne besonders Erstklässler kaum verstehen, wenn sie mit durch die Maske sprechen. Außerdem seien Kinder und Lehrer auch auf Gestik und Mimik angewiesen. Zudem machten alle täglich einen Schnelltest.

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"Unverständnis" beim Landeselternrat

Zuvor hatte der MDR berichtet, dass die Direktorin der Schule im Salzlandkreis den Eltern der Kinder mitgeteilt habe, dass das Lehrerkollegium abgestimmt und beschlossen habe, der Maskenpflicht nicht Folge zu leisten. Eltern sollten gegebenenfalls ihre Kinder selbst anweisen, in der Schule einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Der Landeselternrat habe mit "Unverständnis" reagiert, hieß es weiter.

Die "Magdeburger Volksstimme hatte aus einer E-Mail von Eltern zitiert: „Wie soll ich bitte während der Schule dafür Sorge tragen, dass mein Kind sich an die geltenden Regeln hält? Sieht so die viel gepriesene Sicherheit unserer Schulen aus?"

Die sachsen-anhaltinische Landesregierung hatte schärfere Corona-Maßnahmen beschlossen, die seit dem 6. Dezember in Kraft sind. Dazu zählt unter anderem in Schulen die Maskenpflicht für alle Klassenstufen, auch im Unterricht. Während der Ferienzeit sind Schulkinder von den vorgeschriebenen Testpflichten nicht mehr ausgenommen. (uvo, swi)