„Es war unmöglich für mich, einfach nur so dazusitzen.“
Diagnose ADHS: Marie Nasemann fiel es schwer, mit den eigenen Kindern zu spielen

ADHS-Diagnose eine Erleichterung? Mit 34 Jahren hat Marie Nasemann die Diagnose ADHS bekommen. Insbesondere Schwierigkeiten mit ihren kleinen Kindern haben die ehemalige GNTM-Teilnehmerin dazu bewogen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wie es dazu kam und warum die Diagnose auch gleichzeitig eine Erleichterung für sie ist, erzählt Marie Nasemann in der neuen Folge „ADHS und Mutterschaft“ ihres „Family Feelings“-Podcasts.
Marie Nasemann holt sich professionellen Rat zum Thema ADHS
Für Maries Ehemann Sebastian Tigges ist erst einmal „Family Feelings“-Pause, denn Marie hat ihre Freundin Julia Knörnschild als Expertin eingeladen. Bei der Buchautorin und Influencerin wurde als Erwachsene ebenfalls ADHS diagnostiziert.
Gemeinsam sprechen sie darüber, wie die ADHS-Diagnose ihre Leben verändert hat und welche Herausforderungen sich mit ADHS gerade als Mutter stellen. Marie erzählt: „Für mich war es schwer, Mutter zu sein. Ich habe Schwierigkeiten, einfach auf dem Boden zu sitzen und was zu spielen“. Ihr Gedankenkarussell hielt sie davon ab, sich auf eine einzige Sache zu konzentrieren.
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Marie Nasemann in ihrem „Family Feelings“-Podcast: Durch die Diagnose hat sie sich viel besser kennengelernt
Die Diagnose ist für Marie deshalb auch eine Erleichterung. Rastlosigkeit und Kurzschlussreaktionen kann sie jetzt besser wahrnehmen und einordnen. „Für mich war die Diagnose eine krasse Erkenntnis, warum ich so anders bin. Ich habe mich schon immer wie das schwarze Schaf gefühlt. Ich habe jetzt verstanden, dass das mit dem ADHS zusammenhängt.“
Und es ist ihr bewusst, dass sie einen eingeschränkten Reizfilter hat. Lautstärke, Gerüche, Stimmungen – all dies nimmt sie stärker wahr als Mütter ohne ADHS. Seitdem ihr das bewusst ist, nimmt sie ihrer Umwelt die als unangenehm empfundenen Reize nicht mehr übel.
Selbstorganisation ist eine Strategie, mit der sie ihre Gedanken sortieren kann. Manchmal helfen auch Medikamente, die Konzentration zu steigern. „Ich habe ADHS-Medikamente ausprobiert und habe gemerkt, diese 10.000 überflüssigen Gedanken, die ich mir jeden Tag mache … dass ich nicht an alles denken muss und auch mal ganz normal mit meinen Kindern spielen kann.“
Lesetipp und Selbst-Test: ADHS-Diagnose bei Marie Nasemann: Könnten auch Sie betroffen sein?
Maries ADHS kann in einigen Dingen aber auch hilfreich sein
ADHS muss nicht immer nur ein Makel sein. In der Unterhaltungsbranche zum Beispiel ist sie von unschätzbarem Wert, meint Marie. Was andere als stressig empfinden – zum Beispiel vor Publikum aufzutreten – ist für Marie ein Klacks und gibt ihr im Gegenteil sogar das Gefühl, „zuhause“ zu sein.
Da sind wir doch froh, dass Marie Nasemann uns und unserer Unterhaltungswelt noch lange erhalten bleiben wird, zum Beispiel mit ihrem „Family Feelings“-Podcast. Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls ideal. (awe)