Seit einem Jahr Probleme

Gesichtslähmung - Tumor-OP soll Sky-Kommentator Marcus Lindemann helfen

Sky-Reporter Marcus Lindemann leidet an einer Gesichtslähmung.
Sky-Reporter Marcus Lindemann leidet an einer Gesichtslähmung.
Imago, Imago Sportfotodienst

Sein Comeback am Mikrofon war alles andere als selbstverständlich! Denn Sky-Kommentator Marcus Lindemann leidet bis heute an den Folgen einer Operation, die zur Lähmung seiner rechten Gesichtshälfte geführt hat. Das Sprechen fällt ihm noch immer schwer, ein Karriere-Ende ist aber keine Option. Eine zweite OP soll endgültig helfen.

Marcus Lindemann: "Wäre mein Aus als Kommentator gewesen"

„Leider muss ich sagen, dass sich in den vergangenen 13 Monaten, seit ich mit meiner Gesichtslähmung an die Öffentlichkeit gegangen bin, nicht viel verändert hat“, sagte Lindemann im Gespräch mit dem Nachrichtenportal „t-online“. Er sei noch immer auf ähnliche Art und Weise beeinträchtigt wie kurz nach seiner Operation im Oktober 2021. Aufgrund eines am Felsenbein im Kopf hinter den Ohren liegenden Tumors, der sich als gutartig herausstellte, hatte der 57-Jährige sich dazu entschlossen, sich operieren zu lassen.

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Mittlerweile habe der Sky-Moderator allerdings einen „Kniff“ entdeckt, um seiner Einschränkung beim Kommentieren, so gut es geht, entgegenzuwirken. Tape-Verband verleiht der Gesichtshälfte gewisse Stabilität. Noch mehr hilft aber seine Hand, die er beim Sprechen auf die entsprechende Seite legt, „um die Muskulatur zu stützen und die Artikulation deutlich zu verbessern“. Die Hand sei dabei „quasi der Ersatz für die Muskulatur“.

Sein großes Glück: Die Zunge ist von der Lähmung nicht betroffen. „Das wäre sonst wohl mein Aus als Kommentator gewesen“, erklärte er weiter. „Essen, Trinken – das geht alles problemlos. Die Muskulatur bildet sich allerdings an der betroffenen Stelle zurück. Und der fehlende Lidschluss ist ebenfalls ein Problem, weil ich mich darum kümmern muss, dass das betreffende Auge nicht austrocknet.“

Karriere-Ende für Lindemann keine Option - stattdessen viele Therapien

Ein Karriere-Ende kommt für Lindemann nicht in Frage. „Ich sah und sehe es als Privileg an, dass ich weiterarbeiten kann, wenn auch unter erschwerten Bedingungen“, erklärte er. Trotz Beeinträchtigungen tue ihm das Kommentieren einfach „wahnsinnig gut“. Sein Gänsehaut-Comeback hatte er am 8. Januar 2022 beim Spiel zwischen Bayer Leverkusen und Union Berlin gefeiert.

Damit er seinen Job auch weiterhin ausüben kann, tut er alles erdenklich Mögliche. „Im Grunde bin ich seit Tag eins mit Rehamaßnahmen beschäftigt. Ich bin je einmal die Woche sowohl bei der Logopädie als auch bei der Physiotherapie, dazu mache ich jeden Tag Elektrotherapie“, sagte Lindemann, der zuversichtlich ist, dass sich diese therapeutischen Maßnahmen auf lange Sicht auszahlen werden.

Nichtsdestotrotz wird er sich einer weiteren Operation unterziehen, bei der der Tumor tatsächlich entnommen wird. Am aktuellen Zustand könne sich laut Lindemann nichts verschlechtern – und die Hoffnung ist groß, dass der Eingriff seinen Zustand verbessert. Aufgeben ist für Lindemann sowieso keine Option. (pol)