Versuchter Betrug
Mann soll Bruder zum Vaterschaftstest geschickt haben

Um die Vaterschaft eines Kindes nicht anerkennen zu müssen, hat ein Mann offenbar seinen Bruder zum gerichtlich angeordneten DNA-Test geschickt. Eine junge Frau aus Ostfriesland war sich sicher, wer der Vater ihrer im Jahr 2020 geborenen Tochter ist, teilte das Oberlandesgericht Oldenburg am Mittwoch mit. Wohingehen der Mann jedoch widersprach. Daraufhin holte das Amtsgericht Aurich ein DNA-Gutachten ein. Das Ergebnis: Negativ. Doch etwas war faul daran...
Mutter sollte Probengeber beim 2. Test identifizieren
Die untersuchte Speichelprobe zeigte scheinbar an, dass es sich bei dem Mann nicht um den Vater handelte. Die Frau blieb jedoch hartnäckig bei ihrer Aussage. Sie vermutete, er könnte seinen Bruder zur Entnahme der DNA-Probe geschickt haben, der ihm sehr ähnlich sehe.
Daraufhin ordnete das Oberlandesgericht eine zweite Probe an, bei dem diesmal die junge Mutter dabei sein und den Probengeber identifizieren sollte.
Das zweite Ergebnis war klar: Der Mann erwies sich als Vater des etwa eineinhalb Jahre alten Mädchens. Das Gericht hat die Staatsanwaltschaft informiert, die ein Verfahren gegen den Mann und seinen Bruder wegen versuchten Betruges prüft. Der Beschluss des Oberlandesgerichts stammt vom 19. April und wurde erst jetzt mitgeteilt. (dpa/rla)