Ex-Schiedsrichterin packt aus

Machtmissbrauch im Tennis: "Er berührte meinen Hintern"

Bildnummer: 13434201  Datum: 21.04.2013  Copyright: imago/Hasenkopf
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Tamara Vrhovec (Mitte) hat mittlerweile ihre Schiedsrichterinnen-Karriere beendet.
Imago Sportfotodienst

Über Missbrauch im Sport gibt es immer mal wieder traurige Enthüllungen. Dabei geht es meistens um die aktiven Sportler und Sportlerinnen selbst. Doch auch Schiedsrichterinnen sind dem ausgesetzt, wie die ehemalige Tennis-Unparteiische Tamara Vrhovec jetzt erzählt. Im „Telegraph“ deckt sie dunkle Seiten des Schiri-Daseins auf, berichtet von Angst und Machtspielchen von Männern.

Vrhovec erinnert sich an Schlimmes

„Wenn etwas Skandalöses passiert, was sehr oft passiert, beschließen nur wenige, dies zu sagen, weil sie Angst haben, dass sich alles gegen sie wendet“, so die Kroatin. Derjenige, der etwas sagt, verliere womöglich den Job und derjenige, der die Macht habe, dürfe bleiben. Man habe niemanden, an den sie sich wenden könne, wird Vrhovec in der „Blick“ zitiert.

Sie spreche aus eigener Erfahrung: „Es gab Männer, die auf mich zu kamen und hofften, das zu bekommen, was sie wollten, weil sie älter waren als ich.“ Mittlerweile habe einer von ihnen aufgehört, ein anderer wurde dagegen befördert, „obwohl jeder weiß, dass er ein Raubtier ist, und er sich nie die Mühe gemacht hat, es zu verbergen.“ Genau diese Person überschritt beim Grand Slam in Paris eine rote Linie: „Ich erinnere mich, dass er hinter mir auftauchte und meinen Hintern berührte.“

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Einsatz für die Frauen heute

Mittlerweile arbeitet Tamara Vrhovec nicht mehr als Tennis-Schiedsrichterin. „Ich wollte eine Karriere haben, in der ich aufgrund meiner Arbeitsmoral und Leistung belohnt werde“, sagt sie heute.

Anzeige werde sie nicht mehr erstatten, so die Kroatin. Es gehe ihr vielmehr um die Frauen, die jetzt noch aktiv sind. „Es ist etwas aus der Vergangenheit, an das ich nicht mehr denke. Ich denke, ich muss mich jetzt für diejenigen einsetzen, die noch im System sind und keine Gelegenheit dazu haben.“ (lgr)