Herzlos-Krankenhaus in London!

Paar muss nach Fehlgeburt totes Baby in Kühlschrank verstauen

ILLUSTRATION - Eine junge Frau hält am 28.10.2013 in einer Ausstellung im Bistumshaus St. Otto in Bamberg (Bayern) einen "Cassettina" (ital. "Kästchen") genannten Kindersarg in den Händen. Im November, dem Monat, der traditionell dem Totengedenken gewidmet ist, beschäftigt sich das Erzbistum Bamberg mit einem Tabuthema: Tot- und Fehlgeburten. Foto: David Ebener/dpa (zu dpa-lby "Tabuthema Tot- und Fehlgeburt: zwischen Schuldgefühlen und Scham" vom 29.10.2013)
Eine Frau hält einen "Cassettina" (ital. "Kästchen") genannten Kindersarg in den Händen. (Foto: Motivbild)
picture alliance / dpa, David Ebener

Kaum zu fassen, wie herzlos es in einigen Krankenhäusern zugeht! Ein Paar aus London erlebte in ihrem Zuhause ein Drama. Laura hatte eine Fehlgeburt. Die beiden eilen ins Krankenhaus. Doch auf eine Behandlung warten sie hier vergebens, wie die BBC und der „Guardian“ berichten. Stundenlang harren sie in der Notaufnahme eines Londoner Krankenhauses aus – vergebens. Auch die sterblichen Überreste des Babys nahm man ihnen nicht ab. Also haben die beiden das tote Baby in einer Box aus Kunststoff im eigenen Kühlschrank verstaut. „Es war grotesk“, sagte Laura.

London: Krankenhaus will Ereignisse aufarbeiten

Der Greenwich und Lewisham Trust des englischen Gesundheitsdienstes sprach dem Paar den am Montag veröffentlichten Berichten zufolge Mitgefühl aus und kündigte an, die Ereignisse aufzuarbeiten, die sich vor einigen Monaten abgespielt hatten. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf den überstrapazierten britischen Gesundheitsdienst, der mit langen Wartelisten für planbare Behandlungen und Operationen sowie Unterfinanzierung zu kämpfen hat.

Taskforce soll britisches Gesundheitssystem verbessern

Die britische Staatssekretärin für Frauengesundheit, Maria Caulfield, kündigte an, eine Taskforce arbeite daran, die Bedingungen zu verbessern. Außerdem sollten 1.200 neue Hebammen ausgebildet werden. (dpa)