Es geht um sexuelle Belästigung, Mobbing, Diskriminierung

Lizzo nimmt Stellung zu Vorwürfen: Ich bin „nicht der Bösewicht“!

Lizzo (35) spricht zu den schweren Anschuldigungen! Sexuelle Belästigung, Mobbing, Diskriminierung: Drei ihrer Tänzerinnen reichten Klage gegen die Sängerin und ihre Tanzleitein ein. Nun erklärt Lizzo erstmals ihre Sicht der Dinge. Die Vorwürfe – im Video.

Lizzo: „Mein Charakter wurde kritisiert“

„Die letzten Tage waren unglaublich schwierig und überwältigend enttäuschend. Meine Arbeitsmoral, Moral und mein Respekt wurden in Frage gestellt. Mein Charakter wurde kritisiert. Normalerweise antworte ich nicht auf falsche Anschuldigungen, aber diese sind so unglaublich, wie sie klingen, und zu empörend, als dass man sie nicht ansprechen könnte“, schreibt Lizzo bei Instagram.

Und weiter: „Diese aufsehenerregenden Geschichten stammen von früheren Mitarbeitern, die bereits öffentlich zugegeben haben, dass ihnen gesagt wurde, ihr Verhalten auf Tour sei unangemessen und unprofessionell.“

„Ich weiß, wie es sich anfühlt, täglich körperlich beschämt zu werden“

Als Künstlerin sei sie schon immer sehr leidenschaftlich bei dem gewesen, was sie tue. Manchmal müsse sie schwierige Entscheidungen treffen, aber es sei nie ihre Absicht gewesen, jemandem das Gefühl zu geben, sich unwohl zu fühlen oder das Gefühl zu geben, dass er nicht als wichtiger Teil des Teams geschätzt werde.

„Ich bin nicht hier, um als Opfer betrachtet zu werden, aber ich weiß auch, dass ich nicht der Bösewicht bin, als den mich die Leute und die Medien in den letzten Tagen dargestellt haben“, stellt Lizzo klar. „Ich gehe sehr offen mit meiner Sexualität um und drücke mich aus, aber ich kann es nicht akzeptieren oder zulassen, dass andere diese Offenheit nutzen, um mich als etwas darzustellen, was ich nicht bin. Es gibt für mich nichts Ernsteres, das den Respekt verdient, den Frauen auf der Welt verdienen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, täglich körperlich beschämt zu werden, und würde auf keinen Fall eine Mitarbeiterin wegen ihres Gewichts kritisieren oder kündigen.“

Sie sei verletzt, aber werde nicht zulassen, dass die gute Arbeit, die sie in der Welt geleistet habe, dadurch in den Schatten gestellt werde.

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Klage gegen Lizzo und Tanzteam-Leiterin: Was war passiert?

Eigentlich steht für die kurvige Sängerin Body Positivity und Diversität ganz oben – doch die Vorwürfe gegen Lizzo wiegen schwer. Drei ehemalige Tänzerinnen von Lizzo haben in Los Angeles eine Klage gegen die Sängerin, ihre Firma Big Grrrl Big Touring, Inc. und die Leiterin ihres Tanzteams eingereicht. Die Frauen werfen der 35-Jährigen laut übereinstimmender US-Berichte sexuelle Belästigung und das Schaffen einer toxischen Arbeitsumgebung vor.

Hat Lizzo zu sexuellen Handlungen aufgefordert?

Lizzo habe – wie etwa das Branchenmagazin Variety schreibt, das die Klage einsehen konnte – im Rotlichtviertel von Amsterdam angeblich Mitglieder des Teams dazu aufgefordert, während einer Sex-Show nackte Darsteller anzufassen. Sie habe eine der Klägerinnen dazu gedrängt, die Brüste einer der Tänzerinnen des Clubs zu berühren. Die Sängerin habe einen Sprechgesang angestimmt, um die Klägerin anzustacheln. Jene habe drei Mal abgelehnt. Laut Billboard habe sie schließlich nachgegeben, damit die Sprechgesänge verstummten.

Ein anderes Mal seien die Frauen in einen Club eingeladen worden, ohne dass ihnen gesagt wurde, dass dort ein Cabaret mit nackten Performern stattfinden würde. Die ehemaligen Tänzerinnen Lizzos seien der Entscheidung beraubt worden, ob sie teilnehmen wollten. In der Anklageschrift heißt es, sie hätte die Tänzerinnen eingeladen, „abwechselnd die nackten Tänzerinnen zu berühren, die aus ihren Vaginas geschossenen Dildos aufzufangen und Bananen zu essen, die aus den Vaginas der Darsteller ragten“.

Persönliche Details veröffentlichen, um Job bei Lizzo zu halten?

Die Leiterin des Tanzteams habe angeblich Tänzerinnen ihren Glauben aufzwingen wollen und eine der Klägerinnen etwa als „Ungläubige“ bezeichnet. Nachdem sie erfahren habe, dass eine andere der Klägerinnen noch Jungfrau war, habe sie dies ohne Einwilligung mehrfach thematisiert – auch in Interviews und in den sozialen Medien.

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Nach einem Auftritt habe Lizzo, die sich in der Öffentlichkeit für Body Positivity einsetzt, zudem auf eine Gewichtszunahme einer der Tänzerinnen aufmerksam gemacht. Zwar sei es nie explizit gesagt worden, es sei jedoch der Eindruck entstanden, dass eine der Klägerinnen diese „Gewichtszunahme erklären und vertrauliche, persönliche Details über ihr Leben preisgeben musste, um ihren Job zu behalten.“

Die Art und Weise, „wie Lizzo und ihr Management-Team ihre Performer behandelt haben, scheint im Widerspruch zu allem zu stehen, wofür Lizzo öffentlich steht“, heißt es in einem Statement von Ron Zambrano, des Anwalts der Klägerinnen. Im Privaten erniedrige die Sängerin angeblich ihre Tänzerinnen auf eine Weise, „die nicht nur illegal sondern absolut demoralisierend“ sei.

(spot on news/rla)